Wie hoch ist das Risiko, sich bei einem Zeckenbiss anzustecken?
Auch wenn im Durchschnitt jede vierte bis fünfte Zecke Borrelien – das sind bestimmte Bakterien, die unter anderem schwere Gelenkentzündungen auslösen können – in sich trägt: Es infizieren sich laut Robert-Koch-Institut in Deutschland nur etwa 1,5 bis sechs Prozent derjenigen, die gebissen wurden. Spürbar krank werden noch weniger.
Warum wird davor so oft gewarnt?
Weil Borreliosen chronifizieren können, wenn sie nicht zeitnah erkannt und mit Antibiotika behandelt werden. Das Problem: Die für die Infektion typische kreisrunde, sich ausbreitende Rötung der Haut („Wanderröte“) um die Einstichstelle bleibt in jedem zweiten Fall aus. Darum sollte man immer zum Arzt gehen, wenn man sich in den Wochen nach einem Zeckenbiss vergrippt fühlt. Übrigens: Infizierte Zecken gibt es auch in Norddeutschland.
Wie kann man sich schützen?
Anders als gegen FSME (eine Viruserkrankung, die ebenfalls von Zecken übertragen wird) kann man sich nicht impfen lassen. Darum sollte man auf Zeckenschutzmittel, lange Hosen und Strümpfe darüber setzen. Und sich abends absuchen, wenn man im Grünen war. Sind Zecken am Körper, sollte man sie „sorgsam entfernen und die Einstichstellen weiter beobachten“, sagt Professor Tomas Jelinek vom Centrum für Reisemedizin in Düsseldorf. Jelinek konnte in einer Studie zeigen, dass ein Antibiotika- Gel nach dem Biss die Entwicklung einer Lyme-Borreliose verhindern könnte.
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