Aktivkohle in der Kosmetik: Kohle für die Schönheit

Der Staub der Aktivkohle macht die Haut porentief sauber. Doch welche Anwendungsmöglichkeiten in der Kosmetik gibt es für das schwarze Pulver und was unterscheidet die Aktivkohle von herkömmlicher Kohle?

Aktivkohle in der Kosmetik: Kohle für die Schönheit

Welche Anwendungsmöglichkeiten gibt es für Aktivkohle in der Kosmetik? / Foto ©iStock/Blackday

Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen Kohle und Aktivkohle?
Kohle ist schmutzig und wird überwiegend zum Heizen und zum Grillen verwendet. Oder zum Reinigen der Haut und zum Zähneputzen. Ja, richtig gelesen: Immer mehr kosmetische Produkte enthalten Kohle. Aber nicht die, die zur Erzeugung von Wärme verbrannt wird, sondern eine andere Art: die sogenannte Aktivkohle. Bei der handelt es sich um die Rückstände von verbrannten Nussschalen und Torf, aber auch von Holz und Steinkohle. Sie zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie sehr porös ist und somit eine riesige Oberfläche hat.

Um eine Vorstellung davon zu bekommen: Ein Gramm Aktivkohle hat eine innere Oberfläche, die so groß ist wie ein ganzes Fußballfeld. Was diese besondere Struktur für viele Industrien sehr interessant macht, ist der Umstand, dass sich in den zahllosen Poren Schmutzpartikel oder auch Toxine ansammeln. Deshalb wird Aktivkohle unter anderem in Luftfiltern, Atemschutzmasken und der Abwasserreinigung verwendet oder auch als Medikament bei Vergiftungserscheinungen und Durchfall. Und jetzt eben auch in der Kosmetikbranche. Die bringt immer mehr Produkte auf den Markt, die auf die Eigenschaften von Aktivkohle setzen. Wir haben uns drei Anwendungsbereiche mal genauer angeschaut.

Gesichtsmasken aus Aktivkohle

Betrachtet man die Wirkungsweise von Aktivkohle, dann ist eine Anwendungsform geradezu konsequent: die Entfernung von Verunreinigungen auf der Haut. Deshalb ist die Kohle inzwischen ein sehr beliebter Inhaltsstoff von Gesichtsmasken. Deren schwarze Farbe mag zunächst gewöhnungsbedürftig sein, gibt der Gesichtspflege aber einen aufregenden Touch. Auf die Haut aufgetragen, soll die Kohle Schmutz und Öl aufnehmen und damit für ein sauberes Hautbild sorgen. Es gibt jedoch Einschränkungen: Weil die Aktivkohle nur eine von vielen Zutaten der Gesichtsmaske ist, sind ihre Poren teilweise schon voll mit Partikeln, bevor sie überhaupt mit der Haut in Berührung kommt. Für den Schmutz auf der Haut ist dann möglicherweise weniger Platz.

Seife, Duschbad und Shampoo

Auch in Produkten für die tägliche Körperpflege findet sich immer häufiger Aktivkohle. So gibt es etwa Seifen und Duschbäder mit der schwarzen Zutat zu kaufen. Die eignen sich vor allem für Menschen, die schnell fettende oder Mischhaut haben. Denn die Aktivkohle bewirkt, dass die Verunreinigungen, die die Poren verstopfen, entfernt werden. Auch im Shampoo ist sie in der Lage, fettige Kopfhaut zu reinigen – und zwar nicht nur kurz-, sondern auch langfristig.

Zahncreme

Schwarze Kohle für weiße Zähne? Was zunächst absurd klingen mag, ist tatsächlich eine weitere Anwendungsart für Aktivkohle. Dabei ist die Idee gar nicht neu: Bereits vor vielen Jahrhunderten benutzten Menschen die Asche von verbranntem Holz dazu, sich die Zähne zu putzen. Noch heute gibt es Regionen in Asien und Afrika, in denen die Menschen Kohle zur Zahnreinigung verwenden. Die Zahncreme, die wir in der Drogerie kaufen können, setzt auf zwei Effekte: Zum einen soll die Aktivkohle ihre Aufnahmefähigkeit ausspielen und Essensreste aufnehmen. Zum anderen wirken die Partikel wie Schleifpapier und entfernen Verfärbungen auf den Zähnen. Das sorgt zwar für eine sichtbare Aufhellung der Zähne, geht aber – genau wie bei anderen aufhellenden Zahncremes auch – zulasten des Zahnschmelzes. Der wird von den Kohlestückchen immer weiter abgerieben und ist irgendwann nicht mehr in der Lage, die Zähne zu schützen. Daher sollte man Zahncreme mit Aktivkohle nicht täglich verwenden.

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