Alkohol: Warum ist weniger besser?

Ein Glas Wein zum Essen, ein Bier vor dem Fernseher – Alkohol trinken gehört für die meisten Deutschen zum Alltag dazu. Kaum eine Droge ist in unserer Gesellschaft so akzeptiert und verbreitet wie Alkohol. Doch schon kleine Mengen erhöhen das Krankheitsrisiko.

Alkohol: Warum ist weniger besser?

Wie viel Alkohol ist bedenklich? © AdobeStock - Zehra

Hundertprozentiger Alkohol, genauer gesagt Ethylalkohol oder Ethanol, ist eine farblose, brennbare und stechend schmeckende Flüssigkeit. Während diese reine Form des Alkohols aber nur in der Chemie, Pharmazie sowie in der Herstellung von Parfüm verwendet wird, konsumieren wir stets die verdünnte Form. Ein Standardglas Alkohol enthält rund zehn Gramm reinen Alkohol. So viel ist zum Beispiel in einem kleinen Glas Bier mit 0,2 Liter sowie in 0,1 Liter Wein und Sekt oder in einem doppelten Schnaps enthalten.

Alkohol wirkt wie Gift

Chemisch gesehen gelangt Alkohol über die Schleimhäute sowie den Darm ins Blut und wird so über den kompletten Körper verteilt. Auf unsere Körperzellen wirkt der Stoff wie Gift. Um ihn abzubauen, muss die Leber ran. Die größte Drüse des Körpers baut Alkohol ab, um unsere Körperzellen vor dem Absterben zu schützen. Übermäßiger Alkoholkonsum schädigt die Leber und deren Funktionen, aber auch das Gehirn. Weitere Folgen können Krebserkrankungen, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse sowie Beeinträchtigung der Potenz sein.

Wenn aus Spaß Sucht wird

Jeder, der regelmäßig Alkohol konsumiert und dabei das Gefühl hat, nicht mehr aus Genuss zu trinken, sondern Alkohol als Katalysator für Stress und Probleme nutzt, gilt grundsätzlich als suchtgefährdet. Von Abhängigkeit spricht man, wenn die Kontrolle über den eigenen Alkoholkonsum verloren geht. Er kann auch die sozialen Beziehungen beeinträchtigen. Wer an alkoholfreien Tagen unter Händezittern, Unruhe, Schlaflosigkeit oder übermäßigem Schwitzen leidet, sollte sich dringend medizinische Hilfe holen. Die bekommen Betroffene bei Beratungsstellen für Abhängige und Gefährdete, Sucht-Selbsthilfegruppen oder auch durch Entzugsbehandlungen in Krankenhäusern.

Die Kosten einer solchen Therapie übernehmen in der Regel die Kranken- und Rentenversicherungsträger.

Auf Nummer sicher gehen

Je weniger, desto besser – die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen empfiehlt für einen risikoarmen Konsum bei einer Frau nicht mehr als ein kleines Glas pro Tag, Männer sollten nicht mehr als zwei kleine Gläser pro Tag trinken. Zwei bis drei Tage in der Woche sollte man auf Alkohol verzichten. Wer viel und täglich Alkohol trinkt, rutscht nicht nur in die Abhängigkeit, sondern riskiert auch schwerwiegende Folgen für die Gesundheit.

Gesunder Trend: Feiern ohne Alkohol

Es scheint aber so, als ob gerade ein neuer Trend entsteht. Spaß ohne Alkohol – einer, der diesen Trend etablieren will, ist Gideon Bellin, der „Sober Partys“ veranstaltet, also Events ohne Alkohol. Bellin, der mit 17 Jahren während des Ramadans auf einer türkischen Feier auflegen sollte, nahm die Herausforderung an, ohne Alkohol für gute Stimmung zu sorgen. Er habe selbst schon Anzeichen einer Sucht gespürt, weshalb er seine Partyreihe startete, erzählt er. Der Eventmanager veranstaltet alkohol- und drogenfreie Partys in ganz Deutschland. Wodka, Gin & Co sucht man dort vergebens. Stattdessen setzen Bellin und sein Team auf ein gesundheitsbewusstes, fittes Publikum, das ohne Kopfschmerzen, dafür aber mit guten Beats und leckeren alkoholfreien Cocktails feiern möchte. „Mit ,Sober Sensation‘ setzen wir auf Werte wie Verbundenheit, Freiheit und Selbstbewusstsein“, erklärt der Jungunternehmer und scheint damit voll im Trend zu liegen.

Alkoholfreies Cocktailrezept

Rezept: Tropical Sunrise

Zutaten:

  • 1⁄2 Limette (gestampft)
  • 2 TL Kokosblütenzucker
  • 1 daumengroßes Stück Ingwer (gerieben)
  • 40 ml Ananassaft
  • 1⁄2 Kumquat (gestampft) Maracujakerne aus einer halben Maracuja
  • 2 Minzblätter

Alle Zutaten miteinander vermischen und gut schütteln. Eis hinzufügen, mit Physalis oder Minze dekorieren und genießen!

Rezept: Sober Sensation

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