Anti Aging-Produkte: Halten sie, was sie versprechen?

Wenn es um Anti Aging geht, verspricht uns die Kosmetikbranche das Blaue vom Himmel. Was hinter den schimmernden Versprechungen steckt? Wir haben unsere Nase mal in den Jungbrunnen getaucht.

Anti Aging-Produkte: Halten sie, was sie versprechen?

Was bewirken Anti Aging-Produkte wirklich? ©iStock/Floortje

Mit Anti Aging-Produkten möchten Hersteller gegen das Altern der Haut vorgehen. Doch Alterung ist ein natürlicher Prozess. Mit zunehmendem Alter produzieren die hauteigenen Drüsen weniger Talg, der natürliche Schutzmantel wird poröser, das Bindegewebe speichert weniger Feuchtigkeit ab und die Haut altert.

Luft und Lebenswandel

Wie schnell die Haut altert, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Lebensstil, Sonnenlicht, Gene und Ernährung zählen laut Experten zu den Hauptverursachern. Aber auch die Lebensumgebung, also ob wir in der Stadt oder auf dem Land wohnen, rückt immer stärker in den Fokus der Kosmetikforschung. Hier zeigen neueste Erkenntnisse: Großstadtluft begünstigt Pigmentstörungen und Gesichtsfalten. Außerdem gibt es noch einen weiteren Verdächtigen: Die Schönheitsindustrie erforscht vermehrt den Zusammenhang zwischen Handys und dem physiologischen Alterungsprozess der Haut. Dabei berufen sich Experten auf den hohen Blauanteil im künstlichen Licht, der die Bildung von Melatonin hemmt. Das Hormon wirkt regenerierend und soll ebenfalls einen hohen Einfluss auf die Neubildung der Hautzellen haben. Das Displaylicht des Handys könnte diese Zellerneuerung ausbremsen.

Vitamin A wie Anti Aging

Anti Aging-Produkte verhindern die Hautalterung nicht, versprechen aber, die Faltenbildung zu verzögern. Dafür setzen die Kosmetikhersteller besonders auf Feuchtigkeit, reichhaltige Nährstoffe und Hyaluronsäure. Gemeinsam sollen sie die sogenannten „Zeichen der Zeit“ verlangsamen. Dabei unterstützt die Feuchtigkeit den Natural Moisturizing Factor (NMF), das natürliche Feuchthaltesystem der Haut und beugt einem trockenen Teint vor. Beigesetzte Nährstoffe wie Vitamin-A-Säure oder das verwandte Retinol helfen den Hautzellen bei der Abwehr gegen die Zellabbau-Enzyme. Und die beliebte Hyaluronsäure bindet das Wasser im Gewebe und ist ausschlaggebend für die Unterpolsterung der Haut.
Besonders für Großstädter interessant: die sogenannte Anti-Pollution-Kosmetik. Die Spezialkosmetik soll das auffangen, was das Leibniz-Institut für Umweltforschung (IUF) in einer Langzeitstudie herausgefunden hat: den schädlichen Einfluss von Stadt-Smog auf die Hautsubstanz.

High-Tech für die Haut

Hautalterung ist ein Forschungsthema, und die Ergebnisse gehen über Ampullen, Cremes & Co. hinaus. Die Liste der kosmetischen Methoden ist lang. Ob Mikrodermabrasion, Mesotherapie, Elektroporation oder Carboxytherapie –
ein Auszug aus den Beschäftigungsfeldern der German Society of Anti Aging Medicine (GSAAM) zeigt, wie intensiv Hautalterung beleuchtet wird. Weltweit forschen ähnliche interdisziplinäre Fachgesellschaften, um den Schlüssel zur ewigen Jugend zu entdecken.

Futter gegen Falten

Dabei könnte dieser bereits auf dem Gemüsefeld liegen. Ein Blick auf die Nährstoffe, die die Natur liefert, ist ebenso hilfreich wie ein Blick durchs Mikroskop. Denn Holunderbeere, Süßkartoffel, Paprika & Co. liefern die benötigten Vitamine, um die Zellstruktur zu stärken und diese vor freien Radikalen zu schützen. Gerade im Winter ist der Bedarf an Vitaminen groß und die Verfügbarkeit gering. Hier kann es sich lohnen, gezielt auf Nahrungsergänzungsmittel zurückzugreifen.

Doch den größten Anti Aging-Effekt liefert weder Kosmetik noch Knolle: Es ist eine positive Grundeinstellung, die Falten wirksam ausbügelt. Deswegen ist zu empfehlen, sich nicht stressen zu lassen und es so zu sehen wie Carl Schurz: „Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren.“

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