Anti-Pollution-Produkte: Cremes gegen verschmutzte Luft?

In Asien gehören sie in jedes Badezimmer und auch hierzulande erobern Anti-Pollution-Kosmetika den Markt. Heiße Luft oder Notwendigkeit? – so gesund nimmt den Trend unter die Lupe.

Anti-Pollution-Produkte: Cremes gegen verschmutzte Luft?

Anti-Pollution-Kosmetika sollen gegen die Folgen der Luftverschmutzung auf der Haut wirken. / Bild ©iStock/ironoso

Pollution (englischer Begriff „pollution“: „Belastung“ „Umweltverschmutzung“, „Unreinheit“) finden wir im Alltag überall: UV-Einstrahlung, Abgase aus Industrie und Verkehr, Zigarettenrauch – etwa 3.000 schädliche Substanzen wirken täglich auf unseren Körper ein. Erster Angriffspunkt ist meist unsere Haut. Mit einer Fläche von rund 1,5 bis 2 Quadratmetern ist sie nicht nur das größte Organ; Feinstaub und andere Partikel in unserer Umgebungsluft lassen unsere Haut ganz schön alt aussehen.

Die negativen Effekte wurden in zahlreichen wissenschaftlichen Studien erwiesen: Schadstoffe verlangsamen den Stoffwechsel der Haut, führen zu Irritiationen und Entzündungen. Außerdem dringen sie tief in die Hautschichten ein, wo sie zu vorzeitiger Alterung führen. Kollagen- und Elastinmoleküle werden abgebaut, freie Radikale entstehen. Weniger Spannkraft, Falten, Ekzeme, Sensitivität und ein fahler, trockener Teint sind die Folge.

Auch Pigmentflecken treten vermehrt auf, wie Studien des Leibniz-Instituts für umweltmedizinische Forschung in Düsseldorf bestätigten. Darüber hinaus führen verstopfte Poren zu Unreinheiten, der Gehalt an Vitamin E sowie Squalen nimmt ab und der pH-Wert der Haut verschiebt sich nach oben. Dadurch wird die Schutzschicht der Haut zusätzlich geschwächt und Schadstoffe kõnnen leichter durchdringen. Bei diesen Hiobsbotschaften möchte man am liebsten aus der Haut fahren …

Asien macht es vor

… oder den Koffer packen und aufs Land ziehen, lassen doch Studien die Vermutung zu, dass die Haut von Großstädtern besonders unter Feinstaub leidet. Doch so weit muss es nicht kommen. Kosmetikkonzerne möchten eine Alternative gefunden haben, sich den Dreck aus der Luft vom Leib – oder vielmehr von Gesicht und Hals – zu halten: „Anti-Pollution-Kosmetik“. In den asiatischen Millionenmetropolen von Neu-Delhi, Mumbai, Shanghai oder Bejing hat sich der Griff in den Creme-Tiegel längst als Mittel im Kampf gegen die Luftverschmutzung und deren unliebsame Folgen für die Haut bewährt. Schon 2013 haben laut Mintel 40 Prozent aller Konsumenten in der Asien-Pazifik-Region entsprechende Cremes, Seren, Seifen oder Shampoos gekauft. Mittlerweile ist dieser Trend auch auf den heimischen Markt übergeschwappt. „Drops of Youth“-Konzentrate stehen neben der „Anti-Verschmutzungs-Maske“ im Drogerie-Regal, und das „Anti-Ox-Serum“ will genauso helfen wie die „Urban Environment UV Protection Creme“: Laut dem britischen Marktforschungsunternehmen Euromonitor haben 2018 immer mehr große Marken neue Anti-Pollution-Produkte lanciert.

Anti-Pollution drauf, Anti-Aging drin

So neu die Produkte sind, so altbekannt klingen ihre Inhaltsstoffe: Algen, Anti-Oxidantien, Grünteeextrakt und Hyaluronsäure – was bisher in Anti-Aging-Cremes steckte, soll jetzt gegen die Luftverschmutzung wirken. Ob es das tut? „Die Wirksamkeit der Kosmetika nachzuweisen, wird wohl die wichtigste Innovation auf dem Gebiet sein“, urteilen die Euromonitor-Experten. So lange diese fehlt, kann man genauso gut auf altbewährte – und günstigere – Methoden gegen den Dreck aus der Luft greifen.

Anti-Pollution: Das können Sie tun

1. Verwenden Sie Cremes oder Make-up mit effektivem Sonnenschutz.

2. Schminken Sie sich abends gut ab. Nutzen Sie zusätzlich einen Toner mit Aloe Vera, Hamamelis oder Panthenol sowie ein-, zweimal pro Woche ein enzymatisches Peeling.

3. Benutzen Sie spezielle Feuchtigkeitsgels oder -cremes mit Antioxidantien wie Vitamin C und E.

4. Essen Sie frisches Obst sowie Gemüse und trinken Sie ungesüßte Kräutertees sowie Wasser. Zusätzlich können Nahrungsergänzungsmittel wie die Trink-Ampulle Elasten helfen.

5. Lüften Sie Ihre Wohnräume, lassen Sie Raumheizgeräte und Geräte zur Warmwasseraufbereitung regelmäßig warten und erklären Sie Ihre Umgebung zur rauchfreien Zone.

Web-Tipp

Auf skinpollution.com können Sie testen, wie hoch die Belastung durch Stickstoffoxid, Ozon oder Feinstaub in Ihrem Umfeld ist.

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