Autismus durch Impfung? Dänische Studie beweist das Gegenteil

Lange hielt sich die Behauptung, dass die Impfung von Kindern gegen Masern, Mumps und Röteln Autismus auslösen könnte. Die Ergebnisse einer mängelhaften Studie wurden jetzt durch dänische Forscher widerlegt - es besteht kein Zusammenhang zwischen Impfungen und Autismus.

Autismus durch Impfung? Dänische Studie beweist das Gegenteil

Autismus durch Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln? Diese Behauptung wurde nun durch eine dänische Studie widerlegt. ©iStock/Astrid860

Viele Eltern waren jahrelang verunsichert, ob Autismus durch Impfung gegen MMR (Masern, Mumps und Röteln) ausgelöst werden kann. Der Ursprung dieser Ängste: eine 20 Jahre alte Studie eines britischen Mediziners. Ein Team aus internationalen Wissenschaftlern kam nun nach der Auswertung neuer, umfangreicher Daten zu dem Schluss, dass statt einer Impfung 81 Prozent eines Risikos für die Entwicklung von Autismus genetisch veranlagt sind.

Umweltfaktoren und genetische Veranlagung sind verantwortlich für Autismus

Der dänische Forscher Anders Hviid (Statens Serum Institut in Kopenhagen) wertete die Daten von 657.461 Kindern aus, die in den Jahren von 1999 bis 2010 geboren wurden. 95,19% dieser Kinder erhielten eine Impfung gegen Mumps, Masern und Röteln. 6.517 Kinder erhielten in den Jahren 2000 bis 2013 die Diagnose Autismus. Dabei lag die Rate der Kinder mit Autismus nicht über dem Anteil der nicht geimpften Kinder, sondern sogar darunter. Dies gilt auch Kinder mit Geschwistern, bei denen ebenfalls Autismus diagnostiziert wurde. So wird klar, dass kein Autismus durch Impfung ausgelöst wurde.

Um die 20 Prozent des Risikos für eine Entwicklung von Autismus machen laut des Forschungsteams Umweltfaktoren aus, also das Vorliegen von schädlichen Umwelteinflüssen während der Schwangerschaft.

Weniger einflussreiche Faktoren waren hingegen das Gewicht der Mutter, eine Kaiserschnitt-Geburt oder Stoffwechselstörungen.

Pestizide im Zusammenhang mit Autismus?

Eine in Kalifornien durchgeführte Studie zeigte zudem, dass Kinder, die vor der Geburt oder im ersten Lebensjahr bestimmten Pestiziden (vor allem Insektiziden) ausgesetzt sind, häufiger von Autismus betroffen sind. Das Gehirn könnte durch die Pestizide in seiner Entwicklung beeinflusst werden, da es sich vor der Geburt und in den ersten Lebensjahren am stärksten entwickelt.

Kein Autismus durch Impfung: Alte Studie voller Mängel

Die durchgeführten Studien zeigen deutlich, dass die Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln keineswegs das Risiko für Autismus erhöht. Stattdessen sind andere Faktoren wie genetische Veranlagungen und Umwelteinflüsse verantwortlich. Die Ergebnisse widerlegen somit die Ergebnisse einer Studie des britischen Mediziners Andrew Wakefield, der angeblich herausfand, dass MMR-Impfungen (also Impfungen gegen Mumps, Masern und Röteln) Autismus auslösen oder begünstigen können. Er hatte diese Entwicklungen an zwölf gegen MMR geimpften Kindern beachtet – bei acht von ihnen habe sich Autismus entwickelt. Die Studie, die zahlreiche Mängel aufwies, wurde anschließend zurückgezogen. Dem britischen Mediziner wurde inzwischen Berufsverbot erteilt.

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