Baden: Die Wanne ist voll

Entspannen in warmem Wasser ist toll, aber beim Baden kann man noch viel mehr für sich tun. Was ist was bei den medizinischen Bädern, und wofür sind sie gut?

Baden: Die Wanne ist voll

© Deborah Massing

Baden ist in jeder Form gut für Kreislauf und Immunsystem und sorgt für ein gutes Körpergefühl. Hier eine kleine Übersicht über die verschiedenen Arten von Bädern.

Der Klassiker beim Baden: das Vollbad

Bei einer beginnenden Erkältung sehnen sich viele in die heiße Wan­ne. Gut so, denn die Wärme stärkt das Immunsystem, fördert die Durchblutung und anschließend den heilsamen Schlaf. Zudem ge­langen ätherische Öle aus Badezu­sätzen durch den Dampf bis tief in die Atemwege. Wirksam sind z. B. Eukalyptus, Thymian und Kiefern­nadelextrakt.
Auch Menschen mit Gelenkbeschwerden profitieren von der schmerzlindernden Wärme sowie dem Auftrieb des Wassers. Das entlastet Muskeln und Gelenke und löst Verspannungen. Bei einem Vollbad ist der ganze Körper im Wasser, bis zu 200 Liter kann es enthalten. Darum muss man aufpas­sen, dass es nicht zu heiß ist, damit der Kreislauf mitmacht. 35 bis 38 Grad Celsius gelten als ideal. Eine Supersache sind Vollbäder auch bei trockener Haut und Neurodermitis oder Schuppenflechte – vorausge­setzt, sie sind mit pflegenden Zusät­zen angereichert und eher kühl.

Milch-Öl-Bad für zarte Haut: Einen Liter Milch und 100 Milliliter Oliven­öl ins Badewasser geben. Das ver­sorgt die Haut mit Feuchtigkeit und macht sie geschmeidig. Nach dem Baden die Haut nicht abseifen oder ­rubbeln, sondern nur abtupfen

Training für Immunsystem und Kreislauf: das Teilbad

Hierbei werden lediglich einzelne Körperpartien wie Arme, Hände, Beine oder Füße gebadet – in der Badewanne, im Waschbecken oder z. B. einer speziellen Fußbadewanne. Besonders beliebt sind an­ und absteigende Teilbäder, bei denen die Wassertemperatur im Laufe von 15 bis 30 Minuten von Körpertemperatur auf etwa 40 Grad erhöht oder auf etwa 18 Grad her­untergekühlt wird. Die wechselnde Temperatur wirkt sich positiv auf die Durchblutung aus, trainiert das Immunsystem und wird daher u. a. bei beginnenden Infekten, Durchblutungs­störungen sowie muskulären Verspannungen empfohlen. Wer Herz­-Kreislauf­-Probleme hat, sollte auf auf- oder absteigende Bäder ver­zichten. Ein Teilbad mit gleichbleibender Tem­peratur und einem Badezusatz ist aber durchaus möglich – etwa ein Fußbad mit Eichenrinden­extrakt bei Schweißfüßen oder ein Beinbad mit einem Rosskastanienzusatz bei schweren Beinen nach einem langen Tag oder einer Neigung zu Krampfadern.

In Dusche und Wanne möglich: das Sitzbad

Bei dieser Form der Bäderbehandlung be nden sich nur der Genital­ und Analbereich im Wasser. Im Sanitätshandel und in Apotheken gibt es spezielle Toiletteneinsätze (ab ca. 7 Euro), möglich ist die Anwendung aber auch in der Dusche oder in der Wanne. Sitzbäder werden vor allem bei Hämorrhoi­ den, Entzündungen der Scheide oder Vorhaut, Juckreiz, Anal ssuren sowie Blasenentzündungen empfohlen. Auch Kleinkinder, die unter einer Pilz­
infektion (Windelsoor) oder einer Hautentzündung im Windelbereich (Windeldermatitis) leiden, kann diese Unterform des Teilbades schnelle Linderung verscha en. Als Zusätze eignen sich bei Entzündun­ gen Kamillenblüten, Hamamelis und Eichenrinden­ extrakt. Die Temperatur liegt im Idealfall bei zirka
37 Grad, die Badedauer zwischen 10 und 15 Minu­ ten. Anschließend die Haut sanft trocken tupfen, eventuell eincremen und dem Körper Ruhe gönnen.

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