Menschen können Ballaststoffe nicht verdauen. Trotzdem sind sie wichtig für unsere Ernährung. Eine neue Erklärung, warum wir Ballaststoffe für unsere Gesundheit brauchen, liefert ein internationales Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der Fachzeitschrift „Cell“: Ohne Ballaststoffe gelangen Krankheitserreger leichter durch die Darmschleimhaut.
Wenn wir Bakterien nicht mit Ballaststoffen füttern, ernähren sie sich stattdessen von unserer Darmschleimhaut.
Die Darmschleimhaut dient zur Abwehr magensaftresistenter Keime, also von Bakterien, die vom Magensaft nicht abgetötet werden und im Darm weiterleben. Einige Bakterien in unserem Darm ernähren sich von den Ballaststoffen, die wir selbst nicht verdauen können. Fehlen diese Ballaststoffe, suchen sich die Bakterien eine andere Nahrungsquelle: unsere Darmschleimhaut. Genauer gesagt: Sie ernähren sich von Mehrfachzuckern, die in sogenannten Glykoproteinen gebunden in der Schleimhaut enthalten sind. Dadurch verliert die Darmschleimhaut an Substanz und wird durchlässiger für Krankheitserreger.
Für die Versuche wurden keimfrei aufgezogene Mäuse mit einer künstlichen Darmflora ausgestattet, in der Bakterien enthalten waren, die auch im menschlichen Darm vorkommen. So wollten die Forscher sicherstellen, dass die Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sind.
Diese Nahrungsmittel enthalten viele Ballaststoffe
Um gesund zu bleiben, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung Erwachsenen, mindestens 30 g Ballaststoffe am Tag zu sich zu nehmen. Die im Auftrag des Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz herausgegebene Nationale Verzehrsstudie II zeigte jedoch, dass die meisten Deutschen weniger Ballaststoffe essen als empfohlen.
Ballaststoffe sind besonders in Roggen und Vollkornprodukten enthalten. Auch Nüsse, Hülsenfrüchte, Gemüse und Trockenobst eignen sich gut für eine ballaststoffreiche Ernährung.
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