Steckbrief Berberitzen
Berberitzen werden auch Sauerdorne genannt und gehören genau wie Elfenblumen zu der Familie der Sauerdorngewächse. Sie sind außer in Australien auf allen Kontinenten zu Hause. In Deutschland wachsen die Pflanzen in Gärten und Parks. Sie sind im Frühjahr an gelben, duftenden Blüten erkennbar und ab September bis ungefähr November an scharlachroten, länglichen Früchten. Dass diese Früchte essbar sind, spricht sich hierzulande erst langsam herum. Anders im Iran. Dort gehören die leicht säuerlich schmeckenden Berberitzen fest zum Speiseplan mit Reis- und Fleischgerichten. Die meisten getrockneten Berberitzen, die man in Deutschland in Bioläden kaufen kann, stammen entsprechend aus dem Iran. Vielen schmecken sie getrocknet wie Rosinen im Müsli oder auch gekocht als Marmelade. Frisch sind die Früchte übrigens nur ungefähr einen Tag lang haltbar.
Was steckt alles in Berberitzen?
Berberitzen werden auch „Zitronen des Nordens“ genannt. Das liegt an dem gemeinsamen säuerlichen Geschmack und dem Vitamin C, das in beiden Früchten in großen Mengen steckt. Vitamin C stimuliert das Immunsystem und verfügt über eine antibakterielle und antivitale Wirkung. Es hilft gegen Zahnfleischbluten, Erkältungen und Müdigkeit.
In Indien und arabischen Ländern nutzen die Menschen die Früchte als Mittel, um Gifte aus dem Körper auszuleiten. Im frühen Persien setzten Medizinerinnen und Mediziner sie ein, um den Opiumentzug zu unterstützen. Die nordamerikanischen Ureinwohner sollen eine Mischung aus Berberisharz und einem Pulver aus den säuerlichen Beeren und den Wurzeln der Pflanze gegen Geschwüre, Cholera und Typus eingesetzt haben. Das namensgebende Alkaloid Berberin kommt in den Früchten kaum vor. Es findet sich in der Wurzelrinde und gilt der Arzneimittelforschung als aussichtsreiches Mittel zur Senkung des Blutzuckerspiegels. Außerdem regt Berberin die Tätigkeit der Galle und die Verdauung an. Aber Vorsicht! Die Wurzelrinde ist auch giftig!
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