Medikamente, die man schluckt, wirken nur über einen begrenzten Zeitraum und werden schnell verdaut. Manche Krankheiten müssen jedoch dauerhaft mit Wirkstoffen behandelt werden. Dabei kann eine genaue Dosierung nötig sein. Ein großes Problem dabei ist, dass Patientinnen und Patienten Medikamente oft nicht so einnehmen, wie es verschrieben wird.
Wissenschaftler vom Massachusetts Institute of Technology haben nun in Zusammenarbeit mit einem Krankenhaus eine neuartige Wirkstoffkapsel entwickelt. Sie kann bis zu zwei Wochen im Magen verbleiben und den enthaltenen Wirkstoff durchgehend abgeben, bevor sie zerfällt, in den Darm weitertransportiert und ausgeschieden wird.
Nach dem Schlucken entfaltet sich aus der Kapsel ein Stern. Das Zentrum des Sternes ist flexibel, um die Faltung möglich zu machen. Die sechs Arme des Sternes enthalten den Wirkstoff, der kontinuierlich abgegeben wird. Bisher wurde diese neuartige Dosierung an Schweinen getestet mit einem Medikament, das giftig für Malaria übertragende Mücken ist. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler im Fachmagazin Science Translational Medicine.
Die Forscher hoffen, dass diese Langzeitdosierung langfristig nicht nur über Wochen, sondern sogar über Monate möglich ist. Erklärtes Ziel ist, Krankheiten wie Malaria besser behandeln und sogar ausrotten zu können. Außerdem soll die neue Dosierungsart auch bei anderen Krankheiten eingesetzt werden können, bei denen eine dauerhafte Wirkstoffversorgung nötig ist. Dazu gehören etwa weitere tropische Krankheiten, Alzheimer, Diabetes und Epilepsie.
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