Birke: Heilpflanze des Monats

Eine schwarz-weiße Rinde und hellgrün flirrende Blätter - das ist die Birke, die als Symbol des wiedererwachenden Lebens, des Frühlings und der Jugendlichkeit gilt.

Birke: Heilpflanze des Monats

Eine Birke im Morgensonnenlicht - was macht die Pflanze so heilsam? © iStock/

Steckbrief Birke: Botanik und kulturelle Bedeutung

Der Name der Birke (Betula) ist auf einen Begriff im Indogermanischen zurückzuführen und bedeutet so viel wie „glänzend“ oder „schimmernd“ – was verständlich wird, wenn man an die leuchtend weiße Rinde der Birke denkt. Die Birke besiedelt ganz Europa – mit Ausnahme von Südeuropa, wo sie nur in höheren Gebirgslagen zu finden ist, und dem nördlichen Skandinavien. Sogar in Sibirien und Nordiran wächst sie.

Einem Volksglauben zufolge ziehen Birken den Blitz an. Aus diesem Grund duldete man früher Birken nur selten in der Nähe von Bauernhöfen. Ansonsten sind Birken aber weitgehend positiv besetzt. So weihten die Germanen und Sklawen die Birke der Freya, der nordischen Götting der Liebe und Fruchtbarkeit. Aus jener Zeit stammt auch der Brauch, einen Maibaum im Wald zu schlagen, eine Birke, und mit ihm auf dem Dorfplatz den erwachenden Frühling zu feiern. Diese Idee lebt im Rheinland in Form des mit bunten Kreppbändern geschmückten Baums fort, den Männer ihren Liebsten in der Nacht zum 01. Mai vor die Haustüre stellen. 

In der Mythologie galt die Birke auch als „Baum des Schutzes“. Birken wurden häufig an Straßen aufgestellt, an denen häufig Unfälle geschehen – an unübersichtlichen Reisewegen oder Alleen ohne Beleuchtung. Vielleicht auch deshalb, weil Birken durch ihre helle Rinde bei Dunkelheit gut erkennbar sind. 

Weiterhin ist die Birke das Wahrzeichen Estlands, Russlands und Finnlands. Und in Polen ist der Baum vergleichbar mit der deutschen Eiche, also eine Art nationales Symbol.

Birke: Was steckt alles drin?

Früher wurde der Baum auch als „Nierenbaum“ bezeichnet, denn Birkenblätter regen die Nierenfunktion an. Dadurch wirken sie leicht entwässernd. Für diese wassertreibende Wirkung sind die sogenannten Flavonoide aus den Blättern der Birke verantwortlich. Diese sekundären Pflanzenstoffe sorgen dafür, dass der Körper mehr Wasser ausscheidet als er aufnimmt. Auf diese Weise können Birkenblätter den organischen Entgiftungsprozess unterstützen und Niere und Haut entlasten. Deshalb kamen sie bereits in der Heilkunde des Mittelalters bei Nieren- und Blasenerkrankungen zum Einsatz. Birkenblätter können außerdem die Wirkung von Salz etwas reduzieren. Dafür werden die getrockneten Blätter fein gemahlen wie Salz über Speisen gestreut. Birkenzucker hingegen, auch Xylit genannt, kann unter anderem aus der Rinde des Baumes gewonnen werden. Eine solch natürlich Herstellung des Birkenzuckers ist aber selten der Fall.

Rezept Birkentee

Die Ernte der Birkenblätter sollte bis Mitte Juni erfolgen. Aus ihnen lässt sich ein Birkentee herstellen, der den Nieren bei der Arbeit hilft. Außerdem soll Birkentee bei Gicht und rheumatischen Erkrankungen helfen.

Zutaten

  • Ein Löffel getrockneter Birkenblätter
  • ein Liter kochendes Wasser

Zubereitung

Die Blätter mit dem Wasser übergießen und 15 Minuten ziehen lassen. Fertig und wohl bekomm‘ s!

In unserer Rubrik Heilpflanze des Monats stellen wir Ihnen weitere Heilpflanzen vor.

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