Im neuen „Blowtox“-Verfahren wird das aus Faltenbehandlung bekannte Nervengift Botox in den Haaren eingesetzt. Was hat es mit dem neuen Kosmetik-Trend auf sich und was sind die Nachteile und Risiken? Wir gehen der Sache auf den Grund.
„Blowtox“ – was ist das?
Der Beautytrend Blowtox aus den USA setzt sich aus zwei Begriffen zusammen: „Blow“ steht für „Blowout“ – was das professionelle Föhnen beim Friseur meint – während „tox“ für Botox steht.
Das Nervengift Botulinumtoxin (oder kurz Botox) hat sich schon lange als Mittel gegen Falten einen Namen gemacht. Direkt unter die Gesichtshaut gespritzt, lähmt es die Muskeln, die für die Falten verantwortlich sind, womit die Haut wieder straffer und jugendlicher wirkt. Verbunden ist der neue Glanz oft mit eingeschränkter Mimik.
Der Trend, dieses Nervengift gegen fettiges Haar einzusetzen, ist vergleichsweise neu. Im Rahmen einer „Blowtox“-Behandlung wird Botox – mittels zahlreicher Mikroinjektionen – direkt in die Kopfhaut injiziert.
Es hemmt dort die Funktion der Nervenzellen Signale an Schweiß- und Talgdrüsen zu senden, wodurch die Schweißbildung und Talgproduktion gehemmt wird. Somit fetten die Haare deutlich langsamer nach, sind voluminöser und unbeschwerter.
Eine derartige Behandlung hält ungefähr drei bis zwölf Monate und kostet stolze 700 – 1.200 Euro.
Die Risiken hinter der Botox-Behandlung für die Haare
Die Risiken sind nicht zu vernachlässigen. Da es sich bei Botox um ein Nervengift handelt, kann es zu (Spannungs-)Kopfschmerzen, einem hängenden Oberlid oder vereinzelt sogar zu einer eingeschränkten Mimik kommen.
Hinzu kommt, dass eine gewisse Menge an Fett einen entscheidenden Beitrag zur Haargesundheit liefert, womit eine „Blowtox“-Behandlung die Haare auf Dauer austrocknen und die Kopfhaut aus dem Gleichgewicht bringen kann.
Teilweise ist auch von einer Beeinflussung des Haarwachstums die Rede. So sollen die Haare aufgrund mangelnder Nährstoffversorgung oft fad und trocken aussehen. Zudem können sie brüchig werden und es ist in einigen Fällen mit Schuppenbildung zu rechnen. Manche Experten weisen darauf hin, dass es sich bei der „Blowtox“-Behandlung um einen Eingriff in den natürlichen Säureschutzmantel der Kopfhaut handelt, womit Keime, Bakterien und andere Schadstoffe leichter in die empfindliche Kopfhaut eindringen können.
Was zudem die wenigsten wissen: Das Nervengift Botox wird an Mäusen getestet. „Ärzte gegen Tierversuche e.V.“ erklärt:
„Da das Gift so ungeheuer gefährlich ist, muss es für die Anwendung am Menschen ganz stark verdünnt werden. Dabei kann es zu Schwankungen in der Herstellung kommen. Jede Produktionseinheit (Charge) wird daher auf ihre Sicherheit geprüft, bevor sie in den Verkauf gehen kann. Das Gift wird Gruppen von Mäusen in die Bauchhöhle gespritzt. Jede Gruppe erhält eine andere Verdünnung Botox. Es wird die Menge ermittelt, bei der genau die Hälfte der Tiere stirbt. Dies wird als LD50-Test (LD50 = tödliche Dosis bei 50% der Tiere) bezeichnet.“
Sollten Sie dennoch überlegen, einen solchen Eingriff durchführen zu lassen – lassen Sie sich umfassend beraten, bevor Sie sich entscheiden.
KOMMENTARE