Bronchitis: Was tun, wenn die Luft wegbleibt?

Luft holen und Husten – so hört sich bei vielen eine Bronchitis an. Welche Ursache hat das Lungenleiden, was hilft und stimmt es, dass manchmal die Luft selbst den Husten verschlimmert?

Bronchitis: Was tun, wenn die Luft wegbleibt?

Treten die Sypmtome mindestens drei Monate lang innerhalb von zwei Jahren auf, so spricht man von einer chronischen Bronchitis. / Foto ©iStock/Ralf Geithe

Akute Bronchitis ist laut des Informationsdienstes des Helmholtz Zentrum München (HMGU), eine der häufigsten Erkrankungen. Dabei handelt es sich um eine Entzündung der Atemwege, genauer gesagt der Bronchien. Eine akute Bronchitis tritt häufig in Zusammenhang mit einer Erkältung oder Grippe auf, ausgelöst durch Viren oder seltener Bakterien. Ein Grund könnte laut HMGU auch die hohe Feinstaubbelastung sein. Die gesundheitliche Auswirkung unsauberer Luft hebt auch die deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin hervor und warnt diese zu bagatellisieren, denn: „In Deutschland liegt die Krankheitslast durch Luftverschmutzung an zehnter Stelle der Risikofaktoren und ist damit auch hierzulande der wichtigste umweltbezogene Risikofaktor.“

Selbstreinigung hat Grenzen

„Mit einem gewissen Grad an Verschmutzung können unsere Bronchien umgehen“, erklärt Anne Heidingsfeld, Leiterin der Spitzweg Apotheke in Langen. Denn mithilfe der sogenannten Flimmerhärchen transportieren unsere Lungen die feinen Staubpartikel wieder heraus. Problematisch werde es aber bei stark verschmutzter Luft, oder bei Personen mit einer Vorschädigung. Der Grund: Die Flimmerhärchen kommen mit dem Abtransport nicht mehr hinterher. Das Bronchialsystem ist überfordert.
Typisches Anzeichen einer Bronchitis ist Husten. „Es wird vermehrt Schleim gebildet, der abgehustet werden muss“, erklärt Heidingsfeld.
Manchmal fühle man sich auch einfach nur schlapp, denn wie bei einer Erkältung funktioniert der Körper nicht mehr wie er soll. Hinzu kommen Begleitsymptome wie Schnupfen, Halsweh und manchmal Fieber.

Was hilft bei Bronchitis?

Viele versuchen ihren Husten erst mal selbst zu kurieren. Anfangs könne man das versuchen, so die Apothekerin, doch: „Halten die Symptome länger als zwei Wochen an, schicken wir die Person zum Arzt.“ Denn: Wichtig ist zu verhindern, dass das Lungenleiden chronisch wird.
Treten Husten und Auswurf mindestens drei Monate lang innerhalb von zwei Jahren auf, so spricht man von einer chronischen Bronchitis. Laut HMGU sind schätzungsweise zehn bis 15 Prozent der Deutschen von einer einfachen Form betroffen. Darunter viele Raucher, also jene, die ihre Lunge über Jahrzehnte selbst verschmutzt haben. Unbehandelt würden die Atemwege geschädigt. Im schlimmsten Fall folge eine permanente Verengung, eine sogenannte chronisch-obstruktive Bronchitis, oder COPD. Diese wiederum könne weitere Folgeerkrankungen bedingen.
Bei akuten Symptomen empfiehlt Heidingsfeld pflanzliche Präparate mit Efeu, Thymian oder Primelwurzel. Die wirken schleimlösend. Präparate mit Pelargoniumwurzel unterstützen das Immunsystem und könnten Viren und Bakterien töten. In Sachen Medikamente empfiehlt die Apothekerin Arzneimittel mit dem Wirkstoff Acetylcystein, kurz ACC. Dieses wirke ebenfalls schleimlösend und rege die Bronchien zum Abhusten an. Wirkstoffe wie Ambroxol verflüssigten den Schleim. Ansonsten helfe Ruhe. Vitamin C und Zink stärken das Immunsystem und Inhalieren befeuchtet die Bronchien. Oder man unternimmt einen Ausflug an die See, denn: Auch die dortige saubere und feuchte Luft helfe den Bronchien.

Weiterführende Informationen zur Luftqualität:

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