Feurige Lebensmittel wie Cayennepfeffer, Chili, Paprika oder Pepperoncini sind in vielen Ländern beliebt – nicht von ungefähr! Das in ihnen enthaltene Capsaicin sorgt dafür, dass unser Organismus ordentlich auf Trab kommt. Zahlreiche Studien belegen seine antioxidativen, entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften. Capsaicin wirkt aber auch immunstärkend und stimmungsaufhellend.
Chili vorsichtig dosieren
Mehr als 4.000 Chili-Sorten gibt es weltweit, die Schärfe variiert je nach Capsaicin-Gehalt. Als Orientierung dient die sogenannte Scoville-Skala. Scharf ist übrigens keine Geschmacksrichtung, sondern eine Schmerzreaktion, die das Capsaicin bei Kontakt mit den Schleimhäuten auslöst. Es aktiviert Schmerz- und Temperatursensoren in der Zunge. Daraufhin meldet unser Gehirn: Achtung, wir haben uns verbrannt!
Glücklichmacher Capsaicin
Gerade diese Reizung von Wärme- und Schmerz-Rezeptoren aber ist es, die für ein gesteigertes Wohlbefinden sorgen kann. Experten sprechen vom sogenannten „Pepper High“. Dabei wird das Gehirn quasi an der Nase herumgeführt: Weil es die konzentrierte Capsaicin-Zufuhr für Schmerz hält, schüttet unser Körper reichlich Schmerzkiller aus: Endorphine, also Glückshormone. So erklärt sich, warum in vielen Kulturen mit Vorliebe scharfe Gerichte verzehrt werden.
Chili als natürliches Antibiotikum
Capsaicin senkt nachhaltig den Cholesterin- ebenso wie den Insulinspiegel, mindert die Insulinresistenz der Zellen und verbessert nicht zuletzt die Blutqualität, kann so vor Thrombosen schützen. Studien zeigen außerdem, dass Capsaicin die Leberwerte verbessern kann. Trotz seiner Schärfe ist es hilfreich bei Magenproblemen, es fördert die Verdauung und schafft Linderung bei chronischen Entzündungskrankheiten, hilft bei Bluthochdruck, Kreislaufbeschwerden und Blasenschwäche. Äußerlich wird Capsaicin in Form von Salben und Pflastern angewendet, bei Muskelschmerzen und Hautkrankheiten eingesetzt und für eine bessere Durchblutung empfohlen.
Rezept: Salat aus gebackenen Karotten mit Pimentón de la Vera und Joghurt-Dip
Zutaten
- 500 g Karotten
- 4 EL Olivenöl nativ extra
- 2 Knoblauchzehen zerdrückt
- 1⁄2 TL Chiliflocken
- 1⁄2 TL Cayennepfeffer
- 1 TL Koriandersaat
- 1-2 TL Kreuzkümmel
- 1 TL Meersalz
- 1⁄2 TL Pimentón de la Vera (geräuchertes Paprikapulver, scharf)
- 1 EL Honig
- Saft von 1⁄2 Zitrone
- 1⁄2 Bund Koriander, ersatzweise Petersilie
Zubereitung
1. Den Ofen auf 200 °C vorheizen. Die Karotten waschen und mit einer Gemüsebürste abbürsten. Die Hälfte des Olivenöls mit Knoblauchzehen, Chili, Pfeffer, Koriander, Kreuzkümmel und Salz verrühren und in eine breite Schale geben. Die Karotten darin wenden, in eine feuerfeste Form schichten und ca. 10 Minuten im Ofen backen. Sie sollten leicht gar, aber noch bissfest sein.
2. In der Zwischenzeit das restliche Olivenöl (2 EL), Pimentón de la Vera, Honig und 1 EL Zitronensaft miteinander vermischen. Koriander waschen und trocken schütteln, Blättchen abzupfen. Joghurt mit dem restlichen Zitronensaft glatt rühren und mit Salz abschmecken.
3. Die fertigen Ofenkarotten mit dem Harissa-Dressing überziehen, sofort auf Tellern anrichten, mit Koriandergrün bestreuen und zusammen mit dem Joghurt-Dip servieren.
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