Chronischer Schnupfen – keine Bagatelle

Ist Ihre Nase ständig verstopft und Nasenspray zu Ihrem besten Freund geworden? Möglicherweise ist Ihr Schnupfen bereits chronisch.

Chronischer Schnupfen – keine Bagatelle

Chronischer Schnupfen - ab wann trifft das zu und was kann man tun? ©iStock/MichikoDesign

Wann ist es ein chronischer Schnupfen? Die Nase ist dicht, das Atmen fällt schwer und der Kopf dröhnt – im Winter sind Erkältungskrankheiten keine Seltenheit. Wenn die Beschwerden aber nicht von selbst wieder verschwinden, sind sie möglicherweise bereits chronisch. Chronische Erkrankungen der Atemwege wie Asthma können die Lebensqualität der Betroffenen erheblich einschränken. Wussten Sie, dass auch ein scheinbar harmloser Schnupfen ein chronischer Schnupfen werden kann? Man sollte sich davor hüten, den Dauerschnupfen als Bagatelle abzutun, denn neben dem Unwohlsein kann er durchaus zu weiteren Problemen führen: Die entzündete Nasenschleimhaut macht anfällig für Infektionen und kann zu Erschöpfungszuständen und Schlafproblemen führen.

Chronischer Schnupfen: Wenn die Nase ständig dicht ist

Jeder Zehnte soll betroffen sein, doch was sind die Gründe für die ständig triefende Nase? „Es ist ganz wichtig, zunächst Ursachenforschung zu betreiben“, erklärt Angelika Klinke von der Lloyd Apotheke in Bremen. „Denn nur wer den Grund für seinen Schnupfen kennt, kann diesen sinnvoll therapieren.“ Neben häufigen Infekten können auch Allergien oder anatomische Veränderungen wie eine krumme Nasenscheidewand Schuld am chronischen Schnupfen (Rhinitis) sein. Auch eine Unverträglichkeit gegen Medikamente sollte in Betracht gezogen werden, rät die Apothekerin. So können etwa blutdrucksenkende Präparate sowie Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) eine verstopfte Nase auslösen.

Nasenspray kann süchtig machen

Abschwellende Nasensprays verschaffen nur kurzfristig eine Erleichterung der Atmung. Sobald die Wirkung nachlässt, sorgen die Inhaltsstoffe für eine verstärkte Durchblutung. Das Resultat: Die Nasenschleimhäute schwellen wieder an. Eine dauerhafte Anwendung kann abhängig machen und zu einer irreparablen Schädigung der Nasenschleimhaut bis hin zum Verlust des Geruchssinns führen.

Nebenhöhlen häufig in Mitleidenschaft

Chronischer Schnupfen betrifft meist auch die Nasennebenhöhlen. Der durch den Schnupfen entstandene Schleim verstopft die Öffnungen, welche die Nebenhöhlen mit der Nase verbinden. Folglich werden diese nicht mehr richtig „belüftet“ und entzünden sich. Durch zugeschwollene Abflussgänge kann auch eine Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis) chronisch werden, was wiederum die Nasenschleimhaut angreift – ein Teufelskreis, dem nur mit einer konsequenten Therapie entkommen werden kann.

Rat aus der Apotheke

Angelika Klinke aus der Lloyd Apotheke Bremen hat uns einige Tipps verraten:
Die Heizungsluft im Winter trocknet die Nasenschleimhaut aus. Deshalb sollte diese immer gut befeuchtet werden. Eine Nasenspülung mit Kochsalzlösung (z.B. mit einer Nasendusche) sowie befeuchtende Nasensprays, etwa mit Hyaluronsäure oder Meerwasser, können Abhilfe schaffen.
Abschwellende Nasensprays sollten nur sehr sparsam verwendet werden, das heißt, nicht länger als einige Tage am Stück. Bei einer Abhängigkeit kann abschwellendes Nasenspray zunächst nur in ein Nasenloch gegeben werden, z.B. abends vor dem Schlafen. Das andere Nasenloch wird mit befeuchtendem Spray versorgt. Anschließend Seiten wechseln.
Bei allergischem Schnupfen können Antihistaminika (z.B. Cetirizin) oder Nasenspray mit Cortison (z.B. Mometason) helfen, indem sie die allergische Reaktion unterdrücken.
Bei entzündeten Nasennebenhöhlen helfen abschwellende und entzündungshemmende Medikamente, z.B. Sinupret.

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