Die Darmgesundheit pflegen – das heißt zum Beispiel, dass in der Bakteriensiedlung in unserem Darm alles im Gleichgewicht bleiben sollte. Doch wie gelingt das?
1. Vorsicht Übergewicht
Zunächst beginnt man mit dem naheliegenden: Der Ernährung. Zuckerreiches und ungesundes Essen, das zu Übergewicht führt, tut dem Darm dauerhaft nicht gut. Ebenso wie der übermäßige Genuss von Alkohol und Zigaretten. „Man braucht nicht auf alles verzichten“, so Benedikt Porzelt, Inhaber der Buchen-Apotheke in Lohr am Main. „Ab und zu eine Ausnahme machen ist okay.“
2. Abwechslung tut der Darmgesundheit gut
Zum Glück ist eine darmfreundliche Ernährung nicht langweilig, denn gerade Abwechslung und Vielfalt an Lebensmitteln tun dem Darm gut. Wichtig sind ballaststoffreiche Lebensmittel wie Kohl, Möhren, Fenchel und sämtliche Arten von Hülsenfrüchten wie Kichererbsen, Bohnen und Linsen. Beeren zählen zu den ballaststoffreichen Obstarten. Vollkornmehl ist nicht nur gesünder als Weißmehl, es ist auch besser verdaulich. Weil Vollkornprodukte länger sättigen, wird die Darmmuskulatur angeregt, was Verstopfungen vorbeugt.
Als ein besonders wirkungsvolles Hausmittel gegen Verstopfung empfiehlt Porzelt außerdem geschrotete Lein- oder Flohsamen. Einige Lebensmittel wie Kombucha, Kefir und Joghurt enthalten von Natur aus viele lebende Bakterien, die sich günstig auf die Darmflora auswirken sollen. Auch fermentiertes Gemüse wie Sauerkraut oder Kimchi zählt dazu.
3. Probiotisch?
Nach Tests durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa), die allesamt negativ ausfielen, wurde entschieden, dass Hersteller nicht länger mit dem Wort „probiotisch“ werben dürfen. Auch Porzelt hält von diesen Produkten nichts. „Ein Joghurt ist einfach zu wenig.“ Apothekenpflichtige Probiotika hingegen empfiehlt er seinen Kunden immer wieder einmal. Besonders nach der Einnahme bestimmter Antibiotika gerät das Gleichgewicht der Bakterien im Darm oft durcheinander. Natürlich befördert auch eine allgemeine gesunde Lebensweise die Darmgesundheit. Der Verzicht auf übermäßigen Konsum von Alkohol und Zigaretten wirkt sich ebenso positiv aus wie regelmäßige Bewegung. Und auch die Psyche spielt eine Rolle. Dass viel Stress sich auf den Magen-Darm-Trakt auswirkt ist, bekannt.
4. Darmkrebsvorsorge
Hier gilt: je früher, desto besser. Circa 61.000 Menschen erkranken in Deutschland jedes Jahr an Darmkrebs. Etwa 25.400 Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen der Erkrankung. Durch rechtzeitige Früherkennung kann die Tumorerkrankung jedoch vermieden werden. Darmkrebs entwickelt sich aus gutartigen Vorstufen, sogenannten Polypen. Diese können durch eine Darmspiegelung frühzeitig entdeckt und entfernt werden. Für jeden Deutschen ab dem 55. Lebensjahr wird die mit Unterstützung der Felix-Burda-Stiftung eingeführte Vorsorgeuntersuchung von den Kassen übernommen. Auch jüngeren Menschen wird eine Vorsorgeuntersuchung empfohlen, wenn sie familiär vorbelastet sind, das heißt, wenn Eltern, Großeltern oder Geschwister an Darmkrebs, Darmpolypen oder auch an einem bösartigen Tumor des Magens sowie der Gebärmutter erkrankt sind.
Beitragsbild ©iStock/RyanKing999
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