MAGEN
Im Schlaf wird der Schluckreflex gedrosselt, im Tiefschlaf ist nur einmal schlucken alle zehn Minuten normal. Häufiges Problem: Magensaft, der in die Speiseröhre gelangt, wird nicht mehr zurückgespült. Das kann den Schlaf rauben und die Speiseröhre entzünden. Wenn ein dickes Kopfkissen und Säureblocker wie Omeprazol nicht helfen, kommt eventuell das rezeptpflichtige Krampfmittel Baclofen infrage. Es führte in einer US-Studie bei fast allen Patienten zu einem erholsamen Schlaf.
IMMUNSYSTEM
Im Schlaf produzieren wir mehr Antikörper und T-Helfer-Zellen. Damit verstärkt sich die Abwehrgegen Krankheitserreger – und auch die Wirkung von Impfstoffen. Wer nach einer Hepatitis-A-Impfung lange schläft, hat sogar ein Jahr nach dem Piks den besseren Impfschutz als ein Kurzschläfer, das zeigt eine Studie der Universität Lübeck.
MUSKELN
Wenn die Beine zucken, ist an ruhigen Schlaf nicht mehr zu denken. Etwa jeder Zehnte kennt das Restless-Legs-Syndrom (RLS) aus Erfahrung, mehrfache Mütter haben ein erhöhtes Risiko, sagt die Deutsche Gesellschaft für Neurologie. Schlafmittel können diese Erkrankung verschlimmern, warnt Prof. Wolfgang Oertel, Chefneurologe der Uniklinik Marburg, und empfiehlt: Beine kühlen, feste Schlafzeiten. In der zweiten Nachthälfte lassen die Beschwerden oft von allein nach.
HERZ
Wer zu wenig schläft, lebt gefährlich. Bei regelmäßig nur fünf Stunden Nachtschlaf verdoppelt sich das Herzinfarktrisiko im Vergleich zu sieben Stunden Nachtschlaf, meldet die British Sleep Society. Grund ist ein dauerhaft erhöhter Pegel an Stresshormonen im Blut. Zu viel Adrenalin und Cortisolkönnen kurzfristig dazu führen, dass Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen platzen und einen Infarkt auslösen, sagt der Münchner Kardiologe Norbert Smetak. Wer schlecht schläft, sollte sonst gut für sich sorgen, etwa mit gesunder Ernährung und Sport.
GEHIRN
Wir lernen wirklich im Schlaf: Nachts flutet ein spezieller Cocktail an Botenstoffen das Gehirn, und es beginnt, neue Informationen in abrufbares Wissen umzuwandeln. Hilfreich sind dabei Duft-Stimuli: Riecht es beim Vokabeltraining nach Rosenwasser, sorgt derselbe Duft im Tiefschlaf dafür, dass sich die Fremdwörter im Gedächtnis verankern. Zu viel Adrenalin und Cortisol können kurzfristig dazu führen, dass Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen platzen und einen Infarkt auslösen, sagt der Münchner Kardiologe Norbert Smetak. Wer schlecht schläft, sollte sonst gut für sich sorgen, etwa mit gesunder Ernährung und Sport.
MUND UND ZÄHNE
Jeder Zehnte knirscht nachts mit den Zähnen. Betroffen sind vor allem Frauen und Kinder, berichten Zahnärzte und empfehlen eine Plastikschiene, um Zahnschäden und Kopfschmerzen vorzubeugen. Im Schlaflabor der Uni Freiburg zeigte sich übrigens, dass das Malmen am Ende des Tiefschlafs auftritt und nicht während der aktiven Traumphase. Das spricht gegen die verbreitete Annahme, das Knirschen sei bedingt durch schlechte Träume aufgrund von seelischer Anspannung.
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