Diese fünf Unkräuter sollte man essen

Für die einen Unkräuter, für die anderen wohlschmeckende und gesunde Wildkräuter: Diese fünf Arten können Sie selbst ernten

Diese fünf Unkräuter sollte man essen

© iStock/dulezidar

Während Unkräuter im Garten oft als störend empfunden werden, entfalten sie in der Küche ihre volle Wirkungskraft: Reich an Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen sind sie bestens geeignet für einen gesunden Start in den Frühling. Fünf besondere Superfoods für den Hausgebrauch im Überblick:

Giersch

Gartenbesitzer verachten ihn wegen seiner Hartnäckigkeit. Stattdessen sollte man froh sein, diese Vitamin-C-Bombe gratis vor der eigenen Haustür zu finden. Zusätzlich dazu wirkt Giersch entzündungshemmend, enthält viel Eisen und macht sich wunderbar als Salat-Beigabe, in Suppen oder einem Smoothie. Giersch wächst am Rande von Wegen und Wäldern, unter Hecken, in Parks und in Gärten. Geerntet werden beim Giersch die Blütenknospen und jungen Blätter. Optisch ähnelt er dem gefleckten Schierling, von dem er sich in seiner Blattform unterscheidet. Wer sich trotzdem nicht sicher ist: Mittels App wird man im Handumdrehen zum Kräuter-Experten. Giersch schmeckt erdig-scharf und ähnlich wie Petersilie, weswegen er zum Würzen verwendet werden kann. Besonders köstlich: Ein Smoothie aus einem Apfel, einer Banane, dem Saft einer Zitrone und einer Orange, etwas Wasser sowie Blättern von Giersch, Himbeeren, Brennnesseln und Spitzwegerich. Alle Zutaten ab in den Mixer, fertig ist der aktivierende Detox-Smoothie.

Vogelmiere

Im Geschmack ähnlich wie die Erbse, enthält Vogelmiere dreimal so viel Kalium und Magnesium und siebenmal soviel Eisen wie Kopfsalat sowie einen hohen Anteil an pflanzlichem Eiweiß. Fast das ganze Jahr über kann man die zarten Pflanzen mit den weißen Sternblüten ernten. Besonders gut schmeckt sie im Kräuterquark sowie als Beigabe einer Frühlings-Kräuterschaumsuppe. Man benötigt einen Dreiviertelliter Gemüsebrühe als Basis, eine Zwiebel, 25 Gramm Butter, 2 Esslöffel saure Sahne, 1/16 Liter Sahne, Salz, weißen Pfeffer, eine Handvoll Brennnesselblätter, eine Handvoll Taubnesselblätter, 15 Blätter jeweils von Vogelmiere oder Gänseblümchen, 10 Blätter vom Veilchen, 10 Blätter von der Schafgarbe, 5 Blätter Kresse und 5 Löwenzahnblätter. Butter zerlassen und Zwiebel darin anrösten. Die Kräuter waschen und grob hacken, zufügen und mit Suppe aufgießen, Salz, weißen Pfeffer und Muskatnuss beigeben. Etwa fünf Minuten kochen lassen und anschließend pürieren. Saure Sahne und Sahne abmischen und einrühren, erneut kurz aufkochen und mit Salz abschmecken. Die Vogelmiere kann ihre Wirkung im Rohzustand am besten entfalten, deswegen sollte man sie erst am Schluss dazugeben.

Bärlauch

Wegen seines Geschmacks auch „Waldknoblauch“ genannt. Bärlauch ist reich an Mineralstoffen, Vitamin C und Magnesium. Er stärkt das Immunsystem, soll Magenbeschwerden lindern und den Stoffwechsel ankurbeln. Er überwuchert von Anfang März bis Ende Mai den heimischen Waldboden. Vorsicht jedoch bei der Ernte: Allzu leicht verwechselt man die Blätter mit denen der Maiglöckchen. Wichtigstes Erkennungsmerkmal ist jedenfalls der starke Knoblauch-Geruch beim Zerreiben der Blätter. Bärlauch wird für Pestos, Suppen und Wildkräutersalate verwendet. Für ein Mandel-Bärlauchpesto einfach 100 Gramm geschälte, zerkleinerte Mandeln, 4 Bärlauchblätter, 5 Centiliter Milch, 1 Mokkalöffel Zucker, 8 Centiliter Olivenöl, Salz und weißen Pfeffer mit dem Mixer pürieren.

Brennnessel

Gefürchtet wegen seiner Brennhaare, kennen viele im süddeutschen und österreichischen Brauchtumsgebiet den Brennnesselkranz, den an Pfingsten aufgesetzt bekommt, wer als Letzter aufsteht. Hinsichtlich der inneren Werte ist die Brennnessel ein wahres Wunderwerk der Natur: Das ausdauernde Kraut enthält Eiweiß, Serotonin, Phosphor, Vitamin A, C und B, Kalium, Kalzium und Nitrat in größeren Mengen. Schmetterlinge bevorzugen die Brennnessel als Kinderstube und Futterquelle. Auf einem Leintuch getrocknet, lassen sich die Samen ablösen und wie Salz verwenden. Die Brennnessel ist anspruchslos und wächst fast überall, wo man sie wachsen lässt. Sie gilt als blutreinigend, entzündungshemmend und stoffwechselfördernd. Die Anwendungsmöglichkeiten sind beinahe so vielfältig wie die Inhaltsstoffe der Brennnessel: Sie reichen von Tee über Spinat-Ersatz bis zur Haarkur und Garten-Jauche.

Gundermann

Man erkennt Gundermann an seinen vierkantigen, langen Stängeln, den herzförmigen Blättern und den violetten Blüten. Er ist sehr ausdauernd, ganzjährig und treibt auch unter der Schneedecke. Nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch wirksam: Die Blätter der Pflanze sind reich an Vitamin C, Kalium und Kieselsäure. Sie schmecken herb-würzig und passen hervorragend in Suppen, Aufstriche und Smoothies. Die Blüten hingegen eignen sich besser als Beigabe zu Süßspeisen und zur Dekoration. In der Naturheilkunde findet der Gundermann Einsatz bei schlecht heilenden Wunden, Magenbeschwerden sowie zur Hustenlinderung. Gundermann und den oben genannten Giersch kann man auch zu Limonade verarbeiten. Man benötigt 10 Blätter Giersch, 1 Gundermann-Ranke, 1 Stängel Pfefferminze, jeweils 1 Liter Apfelsaft und Mineralwasser und den Saft einer Zitrone. Kräuterstrauß in den Apfelsaft hängen, kräftig drücken und kühl stellen. Nach mindestens drei Stunden den Strauß herausnehmen, Zitronensaft und Mineralwasser zugeben.


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