Früher war alles besser – so pauschal gesagt natürlich Quatsch, aber in Sachen Einkauf von Obst und Gemüse nicht verkehrt. Denn bevor Bananen, Äpfel, Tomaten und Salate rund um den Globus geschifft oder sogar geflogen wurden, gab es schlicht und einfach das, was im Garten oder dem Feld des Bauern wuchs. War die Spargel-Saison zu Ende, half nur die Vorfreude auf das nächste Jahr. Schaut man sich heute in den Obst- und Gemüseabteilungen um, wird man förmlich erschlagen vom schier unendlichen Angebot. Jede noch so seltene Sorte findet sich – wächst sie noch so weit entfernt. Und auch bei einheimischen Pflanzen lässt sich dank Gewächs- und Kühlhäusern die Verkaufsperiode künstlich verlängern. Ökologisch ist das natürlich nicht. Regional und saisonal heißen die Zauberwörter.
Doch während die Großeltern noch mit dem Wissen um die Wachstums- und Erntezeiten heimischen Angebots aufwuchsen, ist dieses Einmaleins des Einkaufs heute fast komplett verloren gegangen. Lediglich bei Erdbeeren, die während der Saison gerne in kleinen Aufstellern an den Straßenecken verkauft werden, ist noch ein Rest an Basiswissen vorhanden.
Für alle, die sich nicht so gut in der Botanik auskennen, gibt es aber Hilfsmittel. Für gut Organisierte bietet Utopia einen utopia_saisonkalender zum Aufhängen in der Küche an. So kann man vor dem Einkauf in Ruhe planen und nach Rezepten schauen, die zu den saisonalen Angeboten passen. Für unterwegs eignet sich die App „Saisonkalender“ – erhältlich für iOS und Android – vom „aid infodienst“. Der gemeinnützige Verein bietet Informationen rund um Landwirtschaft, Lebensmittel und Ernährung und wird mit öffentlichen Geldern unterstützt, unter anderem vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.
Die Saisonkalender-App ist unterteilt in zwei Bereiche – Obst und Gemüse. Gleich die Startseite zeigt illustriert mit kleinen Bildern auf, welche Pflanzen aktuell Erntezeit haben. Dabei fällt auf: auch Tropenfrüchte werden gelistet. Sie lassen sich jedoch bequem herausfiltern. Die Macher der App legen jedoch wert darauf, auch die Kunden mit Informationen zu versorgen, die sich nicht nur auf heimische Pflanzen beschränken wollen. Denn auch Importobst und -gemüse haben selbstverständlich in ihren Heimatländern entsprechende Saisons.
Ein Klick auf die gewünschte Sorte bringt im Anschluss detaillierte Informationen. Balkendiagramme geben Auskunft über die Mengen heimischen Angebots im Vergleich zu Importware in den einzelnen Monaten des Jahres. So ausgerüstet kann beim nächsten Einkauf nicht mehr viel schief gehen.
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