„Asthma findet im Kopf statt.“
Dieser Mythos hat verschiedene Hintergründe. Zum Beispiel sind Asthmaanfälle für Betroffene überaus beklemmend und können durch die hektische Atmung verschlimmert werden. So entsteht der Eindruck, dass die Betroffenen den Anfall „auslösen“. Hinzu kommt, dass die Behandlungen von Asthmapatienten jeweils sehr individuell angepasst werden müssen. Das kann den Eindruck erwecken, dass die Betroffenen „kompliziert“ sind. Tatsächlich ist es jedoch so, dass die bis heute nicht endgültig geklärten Ursachen der Erkrankung die Behandlung kompliziert machen. Richtig ist, dass sich eine deutliche Veränderung des Lungengewebes nachweisen lässt, die Krankheit folglich nicht „im Kopf” stattfindet. Richtig ist aber auch, dass Stress sowie Angst vor einem möglichen Anfall die Entzündungsreaktionen in der Lunge verschlimmern können. Forscherinnen am Monell Chemical Senses Center in Philadelphia haben genau diesen Zusammenhang bereits in einer 2014 veröffentlichten Studie nachgewiesen.
„Asthma? Das verwächst sich!“
Leider falsch. Zwar lässt sich beobachten, dass bei Kindern mit Asthma in der Jugendzeit eine Besserung eintritt, häufig kehren die Symptome jedoch noch einigen Jahren zurück. Zwar gibt es eine Tendenz zur Spontanheilung, vor allem bei Kindern. Die Gründe hierfür sind allerdings unklar, und Erkrankte sollten nicht darauf hoffen, sondern den Schwerpunkt auf eine langfristige Therapie legen. Dazu sollte Dauer- und Notfallmedikation ebenso gehören wie Atemübungen und eine Anpassung des Lebenswandels, zum Beispiel durch die Vermeidung von Stress und Allergieauslösern oder auch des Aufenthaltes in zu trockener Luft.
„Asthmatiker können keinen Sport treiben.“
Diese Aussage ist nicht nur falsch, sie kann Asthmatiker davon abhalten, etwas Gutes für sich zu tun. Richtig
ist, dass die Möglichkeit besteht, dass Asthma durch extreme sportliche Belastungen begünstigt wird. Der relativ höhere Anteil an Asthmatikern im Leistungssport führt zu dieser Überlegung. Allerdings ist es auch möglich, dass Leistungssportler schlicht engmaschiger überwacht werden und besonders sensibel auf Krankheitsanzeichen reagieren. Richtig ist, dass Sport die Lungenfunktion verbessert. Außerdem wirkt sich Übergewicht negativ auf die Beschwerden aus und dass Sport beim Halten oder Erreichen des Normalgewichts hilft, ist allgemein bekannt. Bei guter medizinischer Betreuung ist Sport also nicht nur möglich, sondern kann eine Linderung der Beschwerden begünstigen.
KOMMENTARE