Kein Grund zur Panik, denn: „Es ist noch kein einziger Fall in Europa bekannt, bei dem eine Infektion über einen Mückenstich passiert wäre“, sagt Dr. Wolf Groth vom Berliner Centrum für Reise- und Tropenmedizin (BCRT). Bei den bisher in Europa gemeldeten Krankheitsfällen schleppten Reisende aus Südamerika und aus der Karibik den Erreger ein.
Mittelmeer-Urlaub? Entspannt!
Ob Riviera, Cote d`Azur oder Balearen – der Süden Europas gilt als unbedenklich, was die Übertragung des Zika-Virus von Mücke auf Mensch betrifft. Trotzdem hat die WHO den Mittelmeerraum vorsichtshalber als Region mit niedrigem bis mäßigen Infektionsrisiko eingestuft. Davon sollte man sich nicht verwirren lassen: Der Grund ist lediglich, dass in diesem Klima die „Asiatische Tigermücke“ gedeihen kann. Nur diese Mückenart könnte in Europa das Zika-Virus weitergeben – trägt es aber bisher gar nicht in sich.
Wer sollte trotzdem vorsichtig sein?
Gefährlich wäre eine Zika-Infektion für Schwangere, weil das Virus zu Fehlbildungen beim ungeborenen Baby führen kann. Obwohl mediterrane Moskitos das Virus bisher höchstwahrscheinlich nicht in sich tragen, raten Tropenmediziner bei Schwangeren vorsorglich zu einem guten Mückenschutz.
Für alle anderen wäre eine Infektion mit dem Zika-Virus im Grunde undramatisch. Wer erkrankt, merkt es oft kaum, manchmal gibt es leichtes Fieber und Gelenkschmerzen, die nach ein paar Tagen wieder verschwinden.
Ist ein Baby geplant?
Übertragen wird der Zika-Virus auch beim Sex. Kommt der Partner aus Amerika oder Südostasien zurück, sollte die Familienplanung besser einige Monate aufgeschoben werden. Im Zweifel bringt ein Bluttest auf Zikavirus-Antikörper beim Hausarzt Sicherheit.
Hier finden Sie ständig aktualisierte Zika-Reiseinformationen:
• Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten
• Internationales Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten
• Robert Koch-Institut
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