Freunde und Familie erhöhen Heilungschancen bei Brustkrebs

Brustkrebspatientinnen mit vielen sozialen Kontakten haben eine größere Überlebenswahrscheinlichkeit als erkrankte Frauen, die isoliert leben

Freunde und Familie erhöhen Heilungschancen bei Brustkrebs

© iStock/jacoblund

Partner, Familie, Freunde: Viele soziale Verbindungen helfen dabei, Brustkrebserkrankungen zu überstehen. Das zeigt eine Studie, die im Dezember 2016 in der Fachzeitschrift „Cancer“ veröffentlicht wurde. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den USA werteten Daten von mehr als 9.000 Patientinnen mit bestimmten Formen von Brustkrebs aus. Die Patientinnen wurden nach Beginn der Studie 20 Jahre weiter begleitet. Dabei zeigte sich, dass isoliert lebende Frauen innerhalb des gewählten Zeitrahmens mit um 43 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit erneut an Brustkrebs erkranken als Frauen mit vielen sozialen Kontakten. Die Wahrscheinlichkeit, an Brustkrebs zu sterben, ist für Frauen mit wenigen Kontakten um 64 Prozent höher als für sozial integrierte Frauen.

Bei genauerer Betrachtung sind die Ergebnisse etwas komplexer. Hauptautorin der Studie Candyce Kroenke merkt an, dass nicht alle Formen von sozialen Bindungen für alle Frauen gleich förderlich seien. So gab es soziodemografische Unterschiede zwischen Frauen verschiedener Ethnien, Altersgruppen und Geburtsländern. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fanden zum Beispiel heraus, dass alleinstehende ältere weiße Frauen eine um 37 Prozent höhere Sterblichkeit hatten als ältere weiße Frauen, die einen Partner hatten. In anderen demografischen Gruppen gab es diesen Zusammenhang nicht.

Candyce Kroenke hofft, dass die Ergebnisse Ärztinnen und Ärzten dabei helfen können, die für die jeweilige Patientin passende soziale Unterstützung bei der Therapie zu finden. Wie genau und warum soziale Bindungen die Heilung von Brustkrebs beeinflusst, konnte sie noch nicht erklären – dafür seien weitere Studien notwenig.

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