Fußwippen schützt die Gefäße

Dem nervösen „Gezappel“ lässt sich etwas Positives abgewinnen: die Mini-Bewegungen schützen vor den Folgen langen Sitzens

Fußwippen schützt die Gefäße

© iStock/XiXinXing

Manche können es kaum mitanschauen, wenn der Sitz-Nachbar ständig mit dem Fuß wippt, andere versuchen krampfhaft, ihr eigenes Gezappel zu unterdrücken. Doch beide Seiten sollten das im Englischen „toe-tapping“ genannte Verhalten ab jetzt in einem anderen Licht sehen:

Einer kleinen Studie der University of Missouri zufolge erhöht das schnelle Wippen den Blutfluss in den Beinen deutlich – und verhindert so einen Rückgang der Gefäßfunktionen, wie er normalerweise beim Sitzen auftritt.

Für ihre Studie ließen Studienautor Jaume Padilla und Kollegen 11 gesunde Männer und Frauen 3 Stunden lang sitzen und nach einem festen Muster (1 Minute toe-tapping, 4 Minuten stillhalten) mit nur einem Bein wippen. Messungen der Gefäßfunktion vor und nach der Übung zeigten einen deutlich höheren Blutfluss in dem bewegten Bein. Weitere Infos zur Studie und ein kleines Video zur Durchführung finden Sie hier.

Für den normalen Alltag empfehlen die Wissenschaftler natürlich das (abwechselnde) Wippen mit beiden Beinen – und Aufstehen: „Sie sollten Sitz-Zeiten so oft wie möglich durch Stehen oder Gehen unterbrechen,“ sagt Padilla, „doch wenn Sie in einer Situation stecken, in der Laufen keine Option ist, ist Fußwippen eine gute Alternative.“

Wie nötig Strategien gegen lange Sitzperioden sind, zeigen auch die aktuellen Ergebnisse des DKV Reports 2016 unter Leitung der Deutschen Sporthochschule Köln: Im Mittel sitzen die Deutschen an Werktagen inzwischen rund sieben Stunden pro Tag, 42 Prozent befinden sich über acht Stunden pro Tag auf Stuhl oder Sofa.

Wie Sie im Alltag gut in Bewegung kommen, lesen Sie auch in unserem Beitrag Stehtische machen einen besseren Job.

 


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