Wenn ich nicht hier bin, bin ich auf’m Gartendeck

Der Garten ist Wellnessoase, Psychocouch und Fitnesscenter in einem: Denn wer regelmäßig gärtnert, erholt sich, meditiert und treibt Sport.

Wenn ich nicht hier bin, bin ich auf’m Gartendeck

Der Garten: Eine Oase für Körper und Geist ©iStock/ElenaMorgan

Wer einen Garten besitzt, erlebt die Schönheit der Natur unmittelbar: Apfelbäume treiben flauschig-weiße Knospen, Flammenblumen lodern rot und Bienen summen im Lavendel. Und wer dann auch noch Schaufel und Spaten zur Hand nimmt und in der Erde gräbt, tut seiner Gesundheit Gutes.
Sich bei Gartenarbeit in frischer Luft und Sonnenschein zu bewegen, baut Stress und Ängste ab und sorgt für gute Laune. Zufrieden und gelassen gehen die meisten Menschen aus ihr hervor. Rasenmähen, Beetehacken und das Beschneiden der Hecken stärken das Herz-Kreislaufsystem, die Muskeln und Ausdauer werden trainiert und der Puls verlangsamt sich. Außerdem ist Gartenarbeit ein Erlebnis für alle Sinne: Die Erde rieselt durch die Hände, Rosen duften, Hummeln brummen durch die Stille, und selbst gepflanzte Erdbeeren verheißen süße Frische jenseits der industriellen Massenproduktion.

Auch wer keinen eigenen Garten besitzt, kann seine Sehnsucht nach der Natur ausleben. Auf Brachflächen und Parkdächern züchten Großstädter in Urban-Gardening-Projekten Bohnen, Tomaten und Gurken.

In Wohnungen sorgen jede Menge Grünpflanzen als Urban Jungle für eine naturnahe Atmosphäre und auch auf Balkonen gedeihen Gartenpflanzen: Stauden wie die blauviolette Mexikonessel etwa, Phlox und Lavendel fühlen sich im Kübel wohl und Weiden, Wildrosen und Herbstsonnenblumen geben Tieren Nahrung. Der Umwelt- und Artenschutz beginnt damit direkt vor dem eigenen Fenster. Besonders schön, egal ob im Garten oder auf dem Balkon, sind Gemüsehochbeete und Naschbeete, also Beete mit Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren und Mini-Gemüse zum Verköstigen. Beim eigenen Anbau lässt sich die Sinnhaftigkeit eines selbstbestimmten Tuns erleben.

Wer weder Zeit für Balkon noch Garten hat, geht in den Park. Es lohnt sich. „Menschen, die eine Grünfläche in der Nähe haben, haben ein geringeres Depressionsrisiko in der Stadt“, sagt der Berliner Psychiater, Psychotherapeut und Chefarzt der Fliedner Klinik Berlin Mazda Adli. „Es muss gar kein großer Park sein, da reicht ein kleiner Taschenpark oder eine Baubrache, auf der Gräser sprießen. Wir wissen, dass Kinder, die eine Grünfläche in der Nähe haben, sich besser konzentrieren können und bessere Schulleistungen aufweisen.“

 

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