Heißer Rum, Schmerzmittel oder einfach nur Ruhe: was hilft wirklich gegen Erkältung? Unbehandelt dauert eine Erkältung sieben Tage – mit Medikamenten eine Woche. Ha, ha, guter Witz. Denkt jeder Erkältete und schnupft und hustet und fröstelt frustriert weiter. Er greift dann nämlich meistens doch zu den lindernden Mittelchen. Weil es ja wohl in diesem Moment nichts Nervigeres gibt als diesen Virus, der in einem tobt. Aber ob nun die alten Hausrezepte von Oma, die kleinen Helferlein aus der Apotheke oder ganz schlichte Eigenmaßnahmen zur Heilung – welche Therapie von den zahlreichen da draußen ist denn am Ende nun die wirkungsvollste gegen Erkältung?
Was hilft gegen Erkältung und ihre Symptome?
Husten
a) Hustensaft? Richtig!
Wichtig ist, zwischen trockenem Reizhusten und produktivem, also verschleimtem, Husten zu unterscheiden. Bei Ersterem sollten Sie auf einen Hustenstiller zurückgreifen, der den manchmal schmerzhaften Reiz beruhigt. Bei produktivem Husten kann ein Schleimlöser helfen. Ein guter Schleimlöser ist es, wenn er auf Wirkstoffen wie Acetylcystein oder Ambroxol aufbaut, die den Schleim weniger zäh machen.
b) Inhalieren? Richtig!
Inhalieren hat den Vorteil, dass sich der Schleim leichter löst, das gilt übrigens auch für Schnupfen. Unterstützend wirken ätherische Öle oder auch Kochsalz im Wasser. Einen Inhalator in der Hausapotheke zu haben, lohnt sich also in jedem Fall.
c) Warmer Rum? Leider falsch!
Grundsätzlich ist viel trinken wichtig und auch warme Getränke können sehr wohltuend sein. Im warmen Rum gehen die positiven Effekte des Trinkens durch den Alkohol jedoch wieder verloren. Besser ist eine heiße Zitrone, gerne auch mit Honig, dann schmeckt es noch besser.
Schnupfen
a) Im Warmen bleiben? Leider falsch!
„Gerade im Winter entzieht trockene Heizungsluft den Schleimhäuten Feuchtigkeit“, sagt Prof. Dr. med. habil. Jörg Schelling, Ärztlicher Leiter Gemeinschaftspraxis Martinsried. „Das stört die Abwehrfunktion der Nasenschleimhaut.“ In klimatisierten oder beheizten Räumen fühlen sich Krankheitserreger so wohl, dass sie sich vermehren. Den Garaus macht man ihnen, indem man mehrmals täglich das Fenster zum Lüften öffnet.
b) Nasentropfen? Richtig, aber nicht ständig!
Denn Nasentropfen oder -sprays helfen kurzfristig, die Blutgefäße in der Nasenschleimhaut zusammenzuziehen. Die Schleimhäute schwellen ab und Sie bekommen besser Luft. Bei übermäßigem Gebrauch tritt ein Gewöhnungseffekt ein. Dann droht ein Arzneimittelschnupfen. Es gilt also auch hier: Halten Sie sich an die Empfehlung der Packungsbeilage.
c) Ganz viel schnauben? Leider falsch!
Natürlich kann man sich die Nase putzen, wenn sie läuft. Allerdings, wirklich „leer“ kriegen Sie Ihre Nase dadurch nicht. Auch äußern einige Mediziner den Verdacht, dass bei zu starkem Schnauben Neben- oder Stirnhöhlen eher in Mitleidenschaft gezogen werden. In jedem Fall leidet die Haut rund um die Nase. Sanfter ist da eine Nasenspülung.
Kopf- und Gliederschmerzen
a) Nichts? Leider falsch!
Rein theoretisch sind Kopf- und Gliederschmerzen ein gutes Zeichen. Das Immunsystem signalisiert nämlich: Ich kämpfe hier auf Hochtouren. Sie einfach zu ignorieren, davon rät die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände ab. Gerade wenn sie mit plötzlichem, hohem Fieber einhergehen, sollte ein Arzt konsultiert werden. Denn auch die echte Grippe ist häufig von starken Gliederschmerzen begleitet. Und auch ohne Grippe können verschleppte Erkältungserreger zu ernsten Problemen führen. Am bekanntesten ist das Risiko, dass sich der Herzmuskel lebensbedrohlich entzündet.
b) Ruhe? Richtig!
Denn die Schmerzen sind ein Zeichen dafür, dass der Kampf gegen Krankheitserreger den Körper sehr ermüdet. Um die vorhandene Energie dem Immunsystem zur Verfügung zu stellen, ist Ruhe eine gute Strategie.
c) Schmerzmittel? Richtig!
Auch wenn die Schmerzen ein gutes Zeichen sind, sie können doch sehr belasten. Bekannte Wirkstoffe wie Paracetamol, Acetylsalicylsäure und Ibuprofen können die auftretenden Entzündungen hemmen, Fieber senken und Schmerzen lindern. Und ohne die Schmerzen finden Sie oft besser in den dringend benötigten Schlaf.
KOMMENTARE