Glückssträhne: Kamm oder Bürste?

Der richtige Kamm oder die richtige Bürste können einen froh machen. Was Sie wissen müssen, um sie zu finden

Glückssträhne: Kamm oder Bürste?

© Mauritius Images

Wildschweinborsten verbessern die Haarstruktur

Omas 100 Bürstenstriche? Funktionieren wirklich. Allerdings nicht mit Plastik! Wildschweinborsten befreien die Kopfhaut von feinen Hautschüppchen, entfernen Schmutz und Styling-Rückstände und ziehen natürliche Salze und Fette vom Ansatz bis in die Spitzen. Zählen Sie mit: 25- mal über Kopf, 25-mal von vorn nach hinten, 25-mal von hinten nach vorn und 25-mal von oben nach unten. „Geht schneller, als man denkt, und wer das zweimal täglich macht, bekommt vollere und gesündere Haare“, sagt Naturfrisör Marc Booten aus Düsseldorf. Die Kopfhaut werde gut durchblutet und gereinigt, die Haare wüchsen besser, ist Booten überzeugt. Wildschweinbürsten gibt es ab etwa 16 Euro (z. B. bei waschbaer.de). Die handgefertigte Edelvariante hat ihren Preis (z. B. ovale Pflegehaarbürste LHS5 von Kent, um 208 Euro). Doch es lohnt sich, nicht zu billig einzusteigen: Denn dann stammen die Borsten aus einer ersten Sortierung und sind so kräftig und stark, dass sie selbst stark zerzauste Haare nach dem Waschen entheddern können.

Natur ist nicht immer besser

Nun zu glauben, Natur sei immer besser als Plastik, ist aber ein Irrtum: An Bürstenborsten oder Kämmen aus Holz können sich Bakterien anlagern. Kämme mit Silberbeschichtung (z. B. Haarpflegekamm von Marc Booten, um 14 Euro) sind antimikrobiell, eignen sich zum Verteilen von Spülungen im nassen Haar, und das feuchtwarme Klima des Badezimmers macht ihnen nichts aus. Auch gut sind sogenannte Karbonfasern (z. B. Taschenkamm von Jäneke, um 10 Euro), denn sie wirken antistatisch bei fliegenden Haaren und sind besonders bruchsicher. Bürsten mit Gummikissen (z. B. Gummikissen-Bürste 7-reihig von Denman, um 14 Euro) federn beim Gebrauch leicht ab, schonen so die Kopfhaut und sind perfekt beim Föhnen eines klassischen Bobs. Grundsätzlich gilt in puncto Material: Kunststoff ist zum Stylen, Natur zum Pflegen.

Kämme müssen nicht teuer sein

Achten Sie beim Kauf auf glatte Oberflächen: Gute Kämme haben keinen Grat, der Spliss verursachen könnte; sie sind nicht gestanzt, sondern handgesägt mit handgeschliffenen Zinken (z. B. Toupiernadel-Stielkamm von Hercules Sägemann, um 11 Euro). Unterschiedlich lange Zinken helfen beim Toupieren – mit solchen Kämmen kann man etwa bei einem platten Hinterkopf Volumen an den Ansatz bringen.

Gute Bürsten halten ewig

Bei richtiger Pflege haben Sie jahrzehntelang Freude an Ihrer Bürste. Also bitte nicht an Haarnestern ziehen, das tut nicht nur weh, sondern auch der Bürste gar nicht gut. Zum Reinigen ziehen Sie sie vorsichtig wie einen Kaschmirpulli durch eine milde Lauge mit Shampoo. Bei Wildschweinborsten reicht viermal im Jahr, Kunststoff umso häufiger, je mehr Haarprodukte Sie verwenden, ggf. nach jedem Styling. Alle Bürsten mit den Borsten nach unten auf einem Handtuch trocknen lassen. Holzgriffe mit etwas Olivenöl pflegen.

Jedem seine Bürste

Jede Kopfhaut hat ihren individuellen pH-Wert (Säuregehalt). Wenn Sie nun munter innerhalb der Familie Bürsten tauschen, kommt es zu Abweichungen dieser Werte, und das kann bei empfindlicher Kopfhaut für Irritationen sorgen. Ausnahme sind frisch gereinigte Kunststoffbürsten.

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