Fast jeder fasst zum Jahreswechsel gute Vorsätze – um dann in der zweiten Januarwoche frustriert festzustellen, dass die Sportschuhe immer noch im Schrank stehen und die Schokolade zu lecker schmeckt, um dauerhaft auf sie zu verzichten. Gewohnheiten zu ändern ist ja auch nicht so leicht. Es braucht dafür Zeit und Muße. Einige Dinge lassen sich aber wirklich nebenbei bewerkstelligen. Wir haben einige Tipps für Sie zusammengestellt.
Gute Vorsätze, die die Welt ein bisschen besser machen
- Zu Ökostrom wechseln: Ökostrom wird aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind, Wasser und Sonne erzeugt und über Ökokraftwerke wie Windräder, Wasserkraftwerke und Photovoltaikanlagen gewonnen. Regenerative Ressourcen gehen nicht irgendwann aus, sondern stehen nach menschlichem Ermessen unendlich für die Energieerzeugung zur Verfügung – anders als Kohle und Erdgas. Seit 2011 ist der Atomausstieg beschlossen, und jeder kann sich an der Energiewende durch den Wechsel zu Ökostrom beteiligen. Außerdem ist immer sinnvoll, der Stromverschwendung etwas entgegen zu setzen und auf Standby-Funktionen bei Elektrogeräten zu verzichten.
- Weniger Lebensmittel wegwerfen: Jedes Jahr landet in Deutschland rund die Hälfte aller produzierten und importieren Lebensmittel nicht im Magen, sondern in der Mülltonne. Das entspricht etwa einer LKW-Ladung pro Minute – eine Menge, die man wohl nicht vergisst, wenn man sie einmal gehört hat. Dem gegenüber stehen 800 Millionen Menschen auf der Welt, die hungern – vor allem in Afrika südlich der Sahara und in Südasien. Beim eigenen Einkauf nicht zu viel einzukaufen, ist gut machbar. Außerdem helfen Plattformen wie Foodsharing oder Lebensrettermärkte dabei, Lebensmittel vor der Mülltonne zu bewahren.
- Weniger Fleisch essen: Die Herstellung von Fleisch verbraucht sehr viel Wasser, Dünger und Futtermittel, außerdem riesige Acker- und Weideflächen. Für ein Kilo Rindfleisch fließen nach einer Studie des WWF etwa knapp 15.500 Liter Wasser. Für ein Kilo Weizen hingegen nur 1.300 Kilo Liter. Zusätzlich fallen bei der Produktion eines Kilos Rindfleisch 13,3 Kilo CO2 an. Aus Umweltgründen und weil es der Gesundheit zuträglicher ist, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung maximal 300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche zu essen. Das sind etwa 16 bis 31 Kilogramm pro Jahr. Zum Vergleich: Im Schnitt isst jeder Deutsche 60 Kilo Fleisch und Fleischprodukte. Wer gerne Fleisch ist, muss also nicht unbedingt komplett verzichten. Es reicht, sich etwas einzuschränken und am besten zertifiziertes Biofleisch zu kaufen.
- Weniger Plastik verwenden: Besser als im Supermarkt zu der in Plastik eingeschweißten Gurke zu greifen, ist es auf dem Markt auf unverpackte Produkte zu kaufen und in Unverpacktläden Nudeln, Kaffeepulver oder Waschmittel in mitgebrachte Behälter zu füllen. Außerdem: Leitungswasser trinken anstatt Wasser, das das in Plastikflaschen abgefüllt ist. Und darauf achten, dass sich in den Hygieneartikeln wie Duschgel oder Shampoo kein Mikroplastik befindet. Denn über das Wasser gelangen die winzigen Partikel aus Kunststoffen in die Nahrungskette und landen am Ende wieder beim Menschen – allerdings nicht als Shampoo, sondern in Lebensmitteln. Das schmeckt niemandem.
- Plastiktüten vermeiden: Schätzungen zufolge werden jedes Jahr weltweit eine Billion Plastiktüten gekauft. Das ist eine 1 mit zehn Nullen, ausgeschrieben: 1 000.000.000.000. Mit 90 Prozent davon landet der Großteil auf Mülldeponien und lagert dort 100 bis 500 Jahre lang bis zum vollständigen Zerfall. Mit allen weltweit vorhandenen Plastiktüten könnte man 4200 mal die Erde umwickeln! Eine Alternative sind eigene Taschen oder Körbe. Hauptsache, es wird nicht immer neu konsumiert.
- Weniger fliegen: Auf einem Flug von London nach Sydney werden pro Person fünf Tonnen CO2 ausgestoßen. Das ist fünfmal so viel wie laut Weltklimarat jeder Mensch an Treibhausgasen im Jahr verbrauchen dürfte. Die größten CO2-Mengen verpuffen bei Start und Landung.
- Reparieren statt wegwerfen: Eine löchrige Jeans, ein defektes Handy oder ein wackeliger Stuhl – viele Dinge gehen zwar kaputt, lassen sich gemeinschaftlich aber wieder in Ordnung bringen, zum Beispiel in einem der zahlreichen Repair-Cafés in Deutschland.
- Teilen statt besitzen: Ob Bücher, Autos oder Klamotten: Vom System des gegenseitigen Ausleihens profitierten Geldbeutel und oftmals die Umwelt. Zahlreiche Online-Plattformen bieten unterschiedliche Formen der Share Economy an.
Gute Vorsätze sind also nicht immer unerreichbar. Schon kleine Schritte können der Umwelt helfen.
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