Halsentzündung: Mythen und Fakten im Check

Der Hals schmerzt und kratzt – eine Halsentzündung kann sehr unangenehm sein. Dabei unterscheidet man zwischen Rachen- und Mandelentzündungen, die aber auch gemeinsam auftreten können. Doch was hilft bei einer Halsentzündung? Da es viele Empfehlungen gibt, ist es schwierig, den Überblick zu behalten. Wir haben verbreitete Mythen unter die Lupe genommen.

Halsentzündung: Mythen und Fakten im Check

Eine Halsentzündung kann mehrere Ursachen haben. Foto © Fotos: AdobeStock - sementsova321

1. Bei einer Halsentzündung muss ein Antibiotikum sein

Falsch. Akute Rachenentzündungen sind meist von Viren verursacht – und gegen diese Erreger sind Antibiotika wirkungslos. Da die Beschwerden meist innerhalb weniger Tage abklingen, reicht die symptomatische Behandlung aus. Mandelentzündungen können sowohl durch Viren wie auch durch Bakterien ausgelöst werden. Nur in letzterem Fall ist eine Antibiotikabehandlung sinnvoll. Hinweise auf einen bakteriellen Infekt sind unter anderem eitrige Beläge auf den Mandeln, Fieber über 38 Grad und stark geschwollene Lymphknoten am Hals. Wenn die Beschwerden nach drei bis vier Tagen nicht abklingen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

2. Der beste Weg, um einer Halsentzündung vorzubeugen, ist die Entfernung der Mandeln.

Falsch. Nicht in allen Fällen ist es ratsam, die Mandeln zu entfernen. Denn eines sollte man immer bedenken: Auch eine Mandelentferung ist eine Operation, die Risiken mit sich bringt. Außerdem übernehmen die Mandeln eine wichtige Rolle im Immunsystem – eine Entfernung schwächt die Abwehr also zusätzlich. Die meisten Ärzte halten sich mittlerweile an folgende Leitlinie: Kommt es regelmäßig innerhalb eines Jahres zu fünf oder mehr Mandelentzündungen, sollte eine Entfernung in Betracht gezogen werden. Unter Umständen kann auch eine Teilentfernung oder eine Verkleinerung ausreichen.

3. Honig bekämpft die Halsschmerzen

Richtig. Heiße Milch mit Honig gehört zu den beliebtesten Hausmitteln – zu Recht. Honig wirkt entzündungshemmend, fördert die Schleimproduktion und ihm wird sogar eine antibiotische Wirkung nachgesagt. Auch die zweite Komponente dieses Hausmittels, die Milch, wirkt sich beruhigend auf die Schmerzen aus. Die Wärme des Getränkes lindert das Kratzen im Hals und steigert das Wohlbefinden. Wer anstatt auf Milch lieber auf Tees zurückgreift, erzielt einen ähnlichen Effekt. Ideal sind Kräutertees mit Kamille, Pfefferminz oder Fenchel.

Unser Tipp: Kochen Sie nur die Milch auf und geben Sie erst danach einen Teelöffel Honig hinzu. So gehen die Inhaltsstoffe durch das Erhitzen nicht verloren.

4. Eis essen hilft gegen Halsschmerzen

Falsch. Häufig liegt den Halsschmerzen eine Erkältung oder eine Entzündung zugrunde. Wärme ist dann deutlich angenehmer als Kälte. Lediglich nach dem Entfernen der Mandeln empfehlen Ärzte Eis zu essen, damit sich die Blutgefäße zusammenziehen. Dies beschleunigt die Wundheilung, Schmerzen werden gelindert. Greifen Sie bei einer Halsentzündung lieber zu wohltuenden Lutschtabletten und entzündungshemmenden Gurgellösungen, zum Beispiel mit Hexitidin oder Salbei. Diese befeuchten die Schleimhäute. Einige Präparate sind dank zugesetztem Lokalanästhetikum zusätzlich schmerzlindernd.

5. Bei Halsschmerzen sollte man lieber flüstern – das schont die Stimme

Falsch. Wer seinem Hals und seinen Stimmbändern etwas Gutes tun möchte, der sollte am besten so wenig wie möglich reden. Denn oftmals lösen die Viren oder Bakterien der Erkältung auch eine Entzündung des Kehlkopfbereichs und der Stimmbänder aus. Nur durch eine entsprechende Schonung und durch viel Trinken können sich diese wieder erholen. Da es im Alltag aber selten möglich ist, ganz auf das Sprechen zu verzichten, sollte man seine normale Lautstärke einnehmen, also weder flüstern noch laut sprechen.

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