Zu Anfang erstmal einige Zahlen zum Thema Handyspiele: Laut einer Studie spielen mehr als 2,1 Milliarden Menschen weltweit Mobile Games. Dabei werden sowohl Smartphones als auch herkömmliche Handys betrachtet. Mehr als 2,5 Milliarden Menschen auf der Welt besitzen laut statistischen Erhebungen ein Smartphone. Auch in Deutschland wächst Anzahl der Smartphone-Nutzer weiter. Bereits 2018 belief sie sich auf rund 57 Millionen.
Dieser Artikel soll keineswegs Panik vor der Weiterentwicklung von Technologien erzeugen. Grundsätzlich ist es kein Problem, ein Smartphone zu besitzen. Es ist die schnellste Informationsquelle und kann in Notsituationen sogar Leben retten. Mobile Spiele bringen eine Menge Spaß und einige von ihnen trainieren nachweislich sogar das Gehirn. Doch wann wird der Spaß durch die Sucht abgelöst?
Besonders für Kinder und Jugendliche können Mobile Games zum Problem werden
Weitere Studien zeigen, dass vor allem Kinder und Jugendliche von der Sucht durch mobile Games gefährdet sind. So gab bei einer Erhebung ein Großteil der befragten Jugendlichen an, mehr als vier Stunden täglich mit mobilen Spielen zu verbringen. Die Mehrzahl interessierte sich dabei für Action-Spiele, der Rest eher für Abenteuer-, Racing- Dekorations- oder andere Spiele.
Auch Augenprobleme können auftreten
Die Untersuchungen zeigen außerdem, dass ein Großteil der Jugendlichen, die regelmäßig Handyspiele spielten, verschiedene Augenprobleme aufwiesen. Es wird daher empfohlen, Jugendliche mehr zu anderen Freizeitaktivitäten zu ermutigen, um eine Sucht zu verhindern. Doch dazu muss erst einmal das Bewusstsein für eine Sucht bei den Betroffenen ankommen. Und ja, man kann hier wirklich von „Betroffenen“ sprechen, denn es handelt sich um eine echte Sucht.
Zusammenhang zwischen Spielsucht und Smartphone-Nutzung
Bei einer 2018 veröffentlichten Studie mit 1515 Teilnehmern kamen schwedische und spanische Wissenschaftler zu dem Schluss, dass Spielsucht und Smartphone-Nutzung miteinander in Verbindung stehen können. Dazu beantworteten die Probanden standardisierte Fragen zu einer möglichen Smartphone-Sucht sowie zu Spielsucht. Außerdem fragten die Wissenschaftler ab, ob bereits eine Behandlung einer anderen Sucht stattgefunden habe.
Die Studie ergab, dass besonders Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren häufig von Smartphone-Sucht betroffen sind. Betrachtet man ausschließlich Erwachsene, so erwiesen sich besonders Frauen als süchtig nach dem Smartphone.
Experte fordert beschränkten Zugang zu Mobile Games für Jugendliche
Aufgrund der hohen Suchtgefährdung besonders für Jugendliche fordern Experten wie der Psychologe Hans-Jürgen Rumpf von der Uniklinik Lübeck, dass Spiele mit hohem Suchtpotenzial erst für ältere Smartphone-Nutzer freigeschaltet werden sollten. Warnhinweise in den Games nach einer bestimmten Spielzeit können ebenfalls helfen, so der Psychologe.
Verschiedene Apps haben es sich zum Ziel gemacht, dem Nutzer aufzuzeigen, wie viel Zeit er mit dem Smartphone und bestimmten Anwendungen verbringt. Mit ihnen lassen sich auch Apps nach einer bestimmten Zeit ausschalten oder vollkommen deaktivieren. Hier einige Beispiele – die Links zum Play Store (Android) oder App Store (iOS) gibt es ebenfalls dazu:
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