Heilerde: Was steckt hinter dem Wundermittel?

Akne, rissige Hände, Sodbrennen, Gelenkschmerzen– gegen all diese Beschwerden gibt es die passenden Medikamente. Oder man greift zu einem einzigen Wundermittel: Heilerde.

Heilerde: Was steckt hinter dem Wundermittel?

Heilerde / Bild ©iStock/Rawpixel

Auf eine gewisse Weise ist Heilerde exotisch: Es gibt nicht viele Substanzen, die sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet werden können. Ihre besondere Zusammensetzung macht aus Heilerde aber einen solchen Allrounder. Vor allem sind es Mineralien, Spurenelemente und Salze, die für ihre Wirkung zuständig sind. Wie genau sie zusammengesetzt ist, hängt davon ab, wo sie abgebaut wurde.
Gewonnen wird sie meist aus Löss, einer Art von Ton, die durch die Zerstörung von Gestein entstanden ist und sich bereits in der Eiszeit abgelagert hat. Der Löss wird bei hohen Temperaturen getrocknet und anschließend zu Pulver verarbeitet. Als solches ist es in der Apotheke erhältlich.

Innere Anwendung: Wahre Schönheit kommt von innen

Bei der inneren Anwendung von Heilerde ist etwas Vorsicht geboten – schließlich möchte man seinen Körper nicht mit schmutziger Erde verunreinigen. Bedenkenlos ist nur keimfreie Heilerde, die für die medizinische Verwendung zugelassen ist. Eingenommen wird sie entweder in Pulverform mit einem anschließenden Schluck Wasser zum Runterspülen oder aufgelöst in Wasser oder Tee. In der Apotheke sind außerdem Kapseln erhältlich. Wichtig ist, dabei viel zu trinken, denn die bindende Wirkung kann sonst im schlimmsten Fall zu einem Darmverschluss führen. Auch sollte Heilerde nicht in Verbindung mit anderen Medikamenten eingenommen werden, da diese ebenfalls von der Erde gebunden werden und dadurch ihre Wirkung verlieren könnten.

Äußere Anwendung: Klare und gesunde Haut

Um Heilerde auf der Haut anzuwenden, wird das Pulver mit kaltem Wasser vermischt. Alternativ können Sie auch Kamillentee oder Essigwasser verwenden, denen eine zusätzliche entzündungshemmende Wirkung nachgesagt wird. Der Brei wird dann als Wickel oder als Maske benutzt. Weil die innere Oberfläche der Heilerde sehr groß ist, bindet sie Bakterien und bekämpft so Akne und andere Entzündungen der Haut. Die Wärme, die die Erde entwickelt, sorgt außerdem für eine verbesserte Durchblutung der Haut, ein strafferes Bindegewebe und dadurch weniger Cellulite.

Heilerde: Schlick für Haut und Haar

Eine besondere Art Heilerde, die nur äußerlich benutzt wird, ist übrigens Lavaerde. Deren Name ist irreführend, da sie nichts mit Lava zu tun hat, sondern nach dem lateinischen Wort „lavare“ (zu Deutsch: „waschen“) benannt wurde. Sie ist auch bekannt unter ihrer arabischen Bezeichnung Ghassoul. Schon seit dem achten Jahrhundert wird Lavaerde im Atlasgebirge in Marokko abgebaut.
Als Maske sorgt sie für reine Haut, außerdem wird sie als Shampoo benutzt, das Schuppenbildung vorbeugen und die Kopfhaut mit Nährstoffen versorgen soll.

Selbst bei Mückenstichen, Sonnenbrand und rissigen Händen hilft eine Paste aus Heilerde. Hierfür kann die Erde im Handbad verwendet oder mit etwas weniger Flüssigkeit als Paste aufgetragen werden. Für Eilige, denen das zu viel Schlick ist, gibt es mittlerweile auch Cremes, die Heilerde enthalten und schnell und einfach aufgetragen werden können.

Beitragsbild ©iStock/Rawpixel

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