Steckbrief Herzgespann
Herzgespann oder Echtes Herzgespann (Leonurus cardiaca), auch Löwenschwanz oder Herzgespannkraut genannt, stammt aus der Gattung Leonurus und gehört zur Familie Lippenblüter (Lamiaceae). Damit ist es verwandt mit vielen weiteren Heilpflanzen und Gewürzkräutern wie dem Basilikum, dem Salbei oder Oregano. Die Blätter der Heilpflanze sind meist hellgrün und weisen eine herzförmige Form – daher der Name. Der Gattungsname Leonurus leitet sich hingegen von dem lateinischen Begriff für Leo ab, Löwe, was auf die Ähnlichkeit der mit Blüten besetzten Scheinähre mit einem Löwenschwanz anspielt. Die volkstümlichen Bezeichnungen Herzheil, Herzgold oder Herzkräuterl deuten die heilende Wirkung der Pflanze an. „Gespann“ bedeutete im Mittelalter so viel wie: „Krämpfe“. Als „Herzgespann“ galten folglich Herzleiden im Verbund mit Magenkrämpfen. Bereits im Mittelalter brauten die Menschen Tee aus der Pflanze.
Wo wächst Herzgespann?
Leonurus cardiaca stammt ursprünglich aus Sibirien und kommt heute in ganz Europa bis hin zum Iran vor. Die Pflanze wächst auf trockenen Viehweiden, Unkrautfluren, auf Schutt- und Brachflächen sowie in Dörfern an Mauern und Zäunen. Herzgespann wächst oft wild, trotzdem gilt ihr Bestand als gefährdet, beispielsweise in Baden-Württemberg. Im Garten lässt sich die Pflanze mit einfachen Mitteln anbauen, und vor allem die Bienen erfreuen sich an dem Kraut. Denn als typische Bienenweide dient Herzgespann den kleinen Bestäubern als Nahrungsquelle. Sie ist eine genügsame Staude, die sowohl an sonnigen als auch an halbschattigen Plätzen wunderbar gedeiht.
Wie wirkt Herzgespann, was sind die Inhaltsstoffe?
Dem Kraut wird eine blutdrucksenkende Wirkung nachgesagt und kommt bei leichten Beschwerden des Herzen zum Einsatz. Bereits im alten Griechenland wurde die Pflanze benutzt, um schwangere Frauen zu beruhigen. Mittlerweile weiß man, dass das Herzgespann Stoffe wie zum Beispiel Flavonoide enthält, Blütenfarbstoffe also, die Kämpfe und Ängste lösen. Außerdem verleihen die Flavonoide dem Heilkraut seine antioxidative Wirkung. Das Kraut hilft dadurch, freie Radikale unschädlich zu machen und Gefäße zu schützen. Das Flavanoid Apigenin im Löwenschwanz, das auch von Thymian, Kirschen, Tee, Oliven, Brokkoli, Sellerie, Petersilie und Kamillenblüten bekannt es, kann den weiblichen Östrogenhaushalt günstig beeinflussen. So kann die Pflanze bei Beschwerden in den Wechseljahren und zur Förderung der Menstruation eingesetzt werden. Weitere Inhaltsstoffe sind Betaine. Eigentlich ein Nebenprodukt, das aus der Melasse der Zuckerrübe gewonnen wird, können Betaine den Blutdruck senken und die Arterienverkalkung verhindern. Dafür müssen sie regelmäßig eingenommen werden.
Herzgespann Rezept
Verwendet werden die zur Blütezeit gesammelten oberirdischen Teile der Pflanze. Leonurus cardiaca kann man wahlweise als Tee, Tinktur oder Fertigpräparat anwenden.
Zutaten Herzgespann-Tee
- ein bis zwei Teelöffel des getrockneten Krautes
- eine Tasse kochend heißes Wasser
Zubereitung
Für einen Tee, der das Herz stärkt, übergießt man ein bis zwei Teelöffel Herzgespann mit einer Tasse kochendem Wasser und lässt ihn zehn Minuten ziehen. Anschließend in kleinen Schlucken genießen.
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