Für viele Frauen in den Wechseljahren kommt eine Hormonersatztherapie einfach nicht infrage, seit vor bald 15 Jahren eine viel beachtete Untersuchung zeigte, dass sie das Risiko für Brustkrebs und Herzinfarkt erhöht. Nun melden sich zwei der damaligen Autoren zu Wort: Sie bedauern, dass Frauen, die wirklich sehr unter Hitzewallungen, Schlafstörungen etc. leiden, aufgrund ihrer Studie keine angemessene Therapie mehr erhalten. Und weisen darauf hin, dass damals Frauen, die im Durchschnitt schon 63 Jahre alt waren, befragt worden waren, viele mit Risikofaktoren wie Übergewicht oder Bluthochdruck.
Für 50 bis 60-Jährige zeichnen die Daten ein anderes Bild; wer ausschließlich Östrogene nahm, hatte sogar ein niedrigeres Brustkrebsrisiko als die Placebogruppe. Die neue Botschaft: wenn Hormone, dann besser früher (gleich bei Eintreten der Wechseljahre) als später. Und: Statt womöglich auf Psychopharmaka auszuweichen, sollte man eine Hormonersatztherapie durchaus in Betracht ziehen – und mit Frauenarzt oder -ärztin das individuelle Risiko besprechen.
KOMMENTARE