HPV-Impfung: Vor dem ersten Sex impfen

Wir erklären, wie die HPV-Impfung für Mädchen und Jungen Krankheiten im Erwachsenenalter verhindern kann.

HPV-Impfung: Vor dem ersten Sex impfen

Die HPV-Impfung bietet Schutz vor Folgekrankheiten für Frauen und Männer. Bild ©iStock/Visual Generation

Eine HPV-Impfung schützt vor den meisten HP-Viren und verhindert so auch bestimmte Krebsarten. Denn Kondome schützen zwar vor HIV, aber nur bedingt vor einer Infektion mit den humanen Papillomviren (HPV), die häufigsten sexuell übertragenen Viren.

Was sind humane Papillomviren?

Von harmlos bis gefährlich – zur Gruppe der HPV gehören verschiedene Virentypen. Fast jeder Mensch infiziert sich in seinem Leben mit den Erregern. Am häufigsten tritt eine Infektion bei jungen Menschen bis zum Alter von 25 Jahren auf. Eine Ansteckung erfolgt über Körperflüssigkeiten beim Vaginal-, Anal- oder Oralsex – aber auch beim Petting durch infizierte Hautschüppchen. Eine Infektion verläuft oft unbemerkt, beschwerdefrei und heilt meist von selbst aus.

Schwerwiegende Langzeitfolgen von HPV

In einigen Fällen kommt das Immunsystem jedoch nicht gegen die HP-Viren an. Im Fall einer Infektion mit einem sogenannten Niedrigrisiko-Virustyp bilden sich oft Feigwarzen. Die kleinen Knötchen sind zwar harmlos, jedoch sehr ansteckend und können beim Sex schmerzhaft sein. Bei einer Infektion mit einem Hochrisiko-Virustyp kann es langfristig zu Zellveränderungen und schließlich auch zur Bildung von Tumoren kommen. In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 6.250 Frauen und 1.600 Männer an HPV-bedingtem Krebs. Häufig betroffen sind der Gebärmutterhals und der Anus, seltener auch die Schamlippen, der Penis sowie der Mund- und Rachenraum. Der größte Anteil dieser HPV-bedingten Tumore entfällt bei den Frauen auf den Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) mit jährlich rund 4.500 Neuerkrankungen. Jedes Jahr versterben zirka 1.500 Frauen daran.

Etwa 750 Männer erkranken jährlich an Peniskrebs, etwa 170 versterben daran.

An einem durch HPV verursachten Mundhöhlenkrebs ein Karzinom im Rachen erkranken jährlich etwa 850 Männer und Frauen. Die Sterberate liegt dabei bei 50 Prozent

Die HPV-Impfung schützt

Die Schutzwirkung der HPV-Impfung vor Gebärmutterhalskrebs liegt bei bis zu 90 Prozent. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die HPV-Impfung für Mädchen und Jungen im Alter von neun bis 14 Jahren. Die Impfung sollte möglichst vor dem ersten sexuellen Kontakt erfolgen, da sie nur vor Viren schützt, mit denen man sich noch nicht infiziert hat.

Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge

Der Frauenarzt macht bei Frauen im Alter von 20 bis 34 Jahren 1x jährlich einen Abstrich vom Gebärmutterhals (Pap-Test). Frauen ab 35 Jahren können alle 3 Jahre einen HPV-Test wahrnehmen, der mit einem Pap-Abstrich kombiniert wird.

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