Hyaluronsäure in der Hautpflege: Ein Überblick

Wie entsteht Hyaluronsäure, wie kommt sie in der Hautpflege zum Einsatz und für wen ist sie geeignet?

Hyaluronsäure in der Hautpflege: Ein Überblick

Photo: Sarah Gray/Unsplash

Sie sind Einsteiger in Sachen Hautpflege und Anti-Aging und sind schon öfter über den Begriff Hyaluronsäure gestolpert? Wir geben einen kurzen Überblick.

Was ist Hyaluronsäure?

Hyaluronsäure ist kein von der Schönheitsindustrie erfundener Stoff – ganz im Gegenteil! Sie kommt natürlich in unserem Körper vor und ist ein wichtiger Bestandteil unseres Bindegewebes. Diese Säure kann sehr viel Wasser binden, 1 Gramm schafft bis zu 6 Liter! Es bildet so eine gelartige Konsistenz, die zum Beispiel in unseren Gelenken dafür sorgt, dass diese sich geschmeidig bewegen können. Aber auch in anderen Teilen des Körpers findet sich der Stoff. Der Glaskörper unseres Auges besteht zum Beispiel aus einer Kombination aus 98% Wasser, das an nur 2% Hyaluronsäure gebunden ist.

Das Bindegewebe unserer Haut enthält diesen Stoff natürlich auch, der hier dafür sorgt, dass die Haut mit Feuchtigkeit versorgt wird und voller Spannkraft bleibt.

Warum ist Hyaluronsäure für die Hautpflege interessant?

Jugendliche Haut kann Wasser besser binden als reifere Haut. Das Hautbild wirkt dadurch straff und elastisch. Der Grund dafür ist die körpereigene Hyaluronsäure, deren Gehalt in jungen Jahren noch deutlich höher ist. Mit zunehmendem Alter wird die Fähigkeit der Haut, Feuchtigkeit zu speichern jedoch immer weniger, bedingt durch die geringere Produktion der Substanz. Die Haut verliert Feuchtigkeit wie durch ein Sieb und wird schlaffer, es kommt zu Trockenheitsfältchen.

Die Schönheitsindustrie hat diesen Fakt aufgegriffen und Hyaluronsäure für die Hautpflege entwickelt. Zu Beginn noch aus Hahnenkämmen extrahiert, wird der Stoff mittlerweile tierfreundlich durch Fermentation aus Hefe und mehrstufiger Reinigung hergestellt. Es ist dadurch reiner und birgt kaum noch Irritationspotenzial.

Die Säure ist auch bekannt als Mittel, mit dem sich Falten unterspritzen und Lippen aufpolstern lassen. Jedoch ist dies keine Anwendung für zu Hause und als Invasivmethode auch nicht jedermanns Sache, ganz zu Schweigen von Kosten und Risiken. Das Mittel in Cremes, Gels und Seren ist jedoch nahezu universell verträglich und mittlerweile in unzähligen Hautpflegeprodukten zu finden, von günstig bis hochpreisig.

Worauf sollte man achten?

In Hautpflegeprodukten findet man die Substanz meist unter dem Begriff „Sodium Hyaluronate“, welches allerdings das weniger wirksame Hyaluron-Salz bezeichnet. Wichtig ist auch die Unterscheidung von hoch- und niedermolekularer Hyaluronsäure. Nur die Variante mit kleinen Hyaluronmolekülen ist in der Lage, in die Haut einzudringen und dort Feuchtigkeit zu binden. Dieser Effekt ist langanhaltender als der hochmolekularer Hyaluronsäure, welche nur auf der Hautoberfläche wirken kann und somit deutlich schneller wieder verschwindet. Welche Form im Produkt enthalten ist, lässt sich oft nicht beim Blick auf die Inhaltsstoffe erkennen, eine flüssigere Konsistenz kann aber ein Hinweis darauf sein. Oft geben Hersteller auch mit an, wenn niedermolekulare Hyaluronsäure im Produkt enthalten ist. Im Zweifel hilft auch die Nachfrage beim Hersteller.

Entscheidend ist auch die Konzentration im Produkt. Entweder, man findet Prozentangaben, oder man achtet auf die Reihenfolge der Inhaltsstoffe. Steht Hyaluron weit vorne, bedeutet das: Hier ist mehr drin! Doch Achtung: Hyaluronsäure ist im Reinzustand ein Pulver und kann, wie bereits erwähnt, eine große Menge Wasser binden. Wird mit allzu hohen Konzentrationen geworben, ist hier oft schon die Gel-Form gemeint, also die an Wasser gebundene Form. Dort ist der Hauptbestandteil dann wieder: Wasser.


Dieser Artikel erschien zuerst im aporot-Blog. Schauen Sie doch mal vorbei!

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