Dieser Joghurt ist keine Zuckerfalle

Während dem Fettgehalt von Joghurt vermehrt Beachtung geschenkt wird, überprüfen die wenigsten den darin enthaltenen Zuckeranteil. Bis zu elf Zuckerstücke und damit die Hälfte der Tagesmenge für Erwachsene können jedoch in nur einem Becher Joghurt versteckt sein. Mit welchen Joghurts Sie nicht in eine Zuckerfalle tappen und warum Bio-Varianten nicht besser sind: wir verraten es Ihnen.

Dieser Joghurt ist keine Zuckerfalle

In welchem Joghurt steckt der meiste Zucker? Die Ergebnisse sind überraschend. / ©iStock/GeorgeRudy

Frucht-Joghurt ist eine Zuckerfalle

Laut einer Untersuchung der Verbraucherzentrale sind es vor allem Fruchtjoghurts, die weit entfernt sind von dem gesunden Snack, als der sie angepriesen werden. Einigen davon werden bis zu fünf verschiedene Zuckerarten zugesetzt. Ein Becher Himbeer-Joghurt von Bauer enthält beispielsweise mit 33 Gramm genauso viel Zucker wie eine halbe Tafel Schokolade.

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollte die verzehrte Zuckermenge eines Erwachsenen pro Tag nicht mehr als 50 Gramm betragen. Dies ist gleichzusetzen mit maximal 20 Stück Würfelzucker (je drei Gramm). Für ein 4- bis 6-jähriges Kind liegt die Menge bei 30 Gramm. Zu dieser Zuckermenge zählt übrigens Fruchtzucker (Fructose) ebenso wie Traubenzucker (Glucose / Dextrose) oder Industrie- oder Rohrzucker (Saccharose).

Ein Kind, das einen Fruchtjoghurt konsumiert, überschreitet also bereits hier schon die empfohlene Tageshöchstmenge an Zucker.

Naturjoghurt enthält oft Milchtrockenmasse

Nun könnte man annehmen, dass Naturjoghurts besser abschneiden als Fruchtjoghurts – jedoch nicht unbedingt. Bei vielen „Naturjoghurts“ wird teils nicht nur Milch verwendet, sondern auch Milchtrockenmasse. Diese sorgt neben mehr Süße auch für eine festere und cremigere Konsistenz. Wie Ökotest erklärt, enthält das Pulver jedoch deutlich mehr Zucker (Laktose) als normale Milch, muss aber im Gegensatz zu Zucker nicht auf der Zutatenliste ausgewiesen werden. Ein geschickter Trick der Hersteller, den Zuckergehalt zu verschleiern und zudem ein Problem für Menschen mit Laktoseempfindlichkeit. Erkennen können Sie Milchtrockenmasse im Naturjoghurt am hohen Zuckergehalt.

Bio-Joghurt ist nicht immer besser

Auch der gesündere Aspekt, den Bio suggeriert, kann zumindest im Hinblick auf den Zuckergehalt nicht immer bestätigt werden. Manchmal steckt in Bio-Joghurt sogar noch mehr Zucker als in konventionellen Joghurts. Dies fanden Forscher der Universität Leeds bei einer Untersuchung von 900 verschiedenen Joghurts im Jahr 2018 heraus. Der Grund liegt vermutlich darin, dass die enthaltenen Milchsäurebakterien vermehrt den Milchzucker absorbieren. Daher fügen Hersteller mehr Zucker hinzu, um deren sauren Geschmack zu überdecken.

Joghurt mit Süßstoffen

Joghurt mit Süßstoffen, die als Zusatzstoffe im Bereich von E 950 bis E 962 liegen, sind ebenfalls nicht zu empfehlen. In einer Studie mit Mäusen wurden beispielsweise Störungen von Darmflora und Glukosestoffwechsel festgestellt. Dennoch sind Süßstoffe im Vergleich besser zu bewerten als Zucker, so Ernährungsmediziner Hauner gegenüber der „Apothekenumschau“.

Zuckergehalt checken mit der Nährwert-Ampel

Um „gute“ Joghurts zu finden, hilft es, mit der CodeCheck App den Zuckergehalt zu scannen. Unsere Nährwert-Ampel zeigt Ihnen basierend auf Einschätzungen der britischen Lebensmittelbehörde Food Standards Agency an, ob der Zuckergehalt pro 100 Gramm im grünen (weniger als fünf Gramm), gelben (zwischen fünf und 12,5 Gramm) oder roten Bereich (mehr als 12,5 Gramm) liegt. Grün bedeutet, dass das Produkt bedenkenlos gegessen werden kann. Gelb rät zu einem vorsichtigen Verzehr, rot zu einem sparsamen.

Dieser Joghurt enthält wenig Zucker

Auch wenn Naturjoghurts oft Zucker aus Milchzucker enthalten, so ist sein Anteil doch in den meisten Fällen deutlich geringer als in Fruchtjoghurts. Zusammen mit frischen Früchten verzehrt, sind Naturjoghurts also eine gesündere und leckere Alternative!

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