Punkt, Punkt, Komma, Strich: Kinderkrankheiten mit roten Flecken

Masern, Röteln, Scharlach und Windpocken verursachen rote Punkte auf der Haut. Doch wie unterscheiden sich die typischen Kinderkrankheiten?

Punkt, Punkt, Komma, Strich: Kinderkrankheiten mit roten Flecken

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Erfahren Sie hier, wie sich die roten Flecken bei Kinderkrankheiten unterscheiden, was für weitere Symptome es gibt und was dagegen hilft.

Masern

Rote Flecken bei Masern:

Bei einer Masern-Infektion, die durch humanpathogene RNA-Virus hervorgerufen wird, bekommt das Kind zwischen dem dritten und siebten Tag nach dem Auftreten der ersten Symptome einen fleckigen, roten Hautausschlag. Das Robert Koch Institut (RKI) beschreibt die Punkte bei der Kinderkrankheit als bräunlich-rosafarben und unregelmäßig. Die Flecken tauchen zuerst hinter den Ohren auf und breiten sich dann vom Gesicht über den Körper aus.

Weitere Symptome:

Fieber, Husten und Schnupfen, entzündete Augen sowie kleine weiße oder weiß-blaue Flecken auf der Mundschleimhaut, sogenannte Koplik-Flecken

Was hilft?

Grundsätzlich ist eine Impfung gegen Masern möglich. Sollte die Krankheit dennoch ausbrechen, hilft es nur, die Symptome zu lindern. Bettruhe ist angesagt, und helfen können fiebersenkende Mittel oder Hustenstiller.

Röteln

Rote Flecken bei Röteln:

Röteln verursachen meist kleine rote Flecken, die schwächer als bei Masern sind und häufig mit Knötchen einhergehen. Die roten Punkte breiten sich vom Gesicht über den Körper und schließlich über Arme und Beine aus. Nach ein bis drei Tagen verschwinden sie wieder.

Weitere Symptome:

erhöhte Temperatur, Kopfschmerzen, Schnupfen, Bindehautentzündung, geschwollene Lymphknoten.

Was hilft?

Wie bei Masern können wie bei Röteln nur die Symptome behandelt werden. Außerdem ist vorbeugend eine Röteln-Schutzimpfung möglich. Üblicherweise geben Ärzte den Lebendimpfstoff in Kombination mit der Impfung gegen Mumps und Masern. Wenn das Kind vor dem elften Lebensmonat in eine Krippe gehen soll, kann diese laut RKI auch ab dem neunten Monat erfolgen.

Scharlach

Rote Flecken bei Scharlach:

Haut und Rachen färben sich rot. Die stecknadelkopfgroßen Flecken treten meist zuerst am Oberkörper auf. Von dort breiten sie sich über den ganzen Körper aus. Der Ausschlag klingt nach sechs bis neun Tagen wieder ab. Scharlach wird hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion oder direkten Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen, selten durch kontaminierte Lebensmittel und Wasser.

Weitere Symptome:

Halsschmerzen, Bauchschmerzen, Erbrechen, Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen, weißer Belag und Schwellungen auf der Zunge.

Was hilft?

Scharlach wird durch Streptokokken (Streptococcus pyogenes), also Bakterien, ausgelöst und mit einer zehntägigen Penicillin-Kur behandelt. Eine Schutzimpfung gibt es nicht. Vorbeugen lässt sich mit Hygienemaßnahmen wie gründlichem Händewaschen. Kinder können häufiger an Scharlach erkranken, immun werden Betroffene nur gegen die Bakterien-Art, die die akute Erkrankung ausgelöst hat.

Windpocken

Rote Flecken bei Windpocken:

Der typische Ausschlag bei Windpocken (Varizellen) kommt in Schüben, bildet Bläschen, Papeln und Schorf. Dementsprechend wird das Erscheinungsbild manchmal als „Sternenhimmel“ bezeichnet. Der Juckreiz kann sehr heftig sein. Die roten Punkte breiten sich vom Rumpf übers Gesicht auf den ganzen Körper aus und heilen nach etwa zehn Tagen ab.

Weitere Symptome:

Gliederschmerzen, Fieber, Müdigkeit.

Was hilft?

Die Bläschen sollten nicht aufgekratzt werden. Ansonsten behandeln Ärzte beispielsweise mit Lotionen vor allem die Symptome. Intensive Hautpflege kann außerdem weitere bakterielle Infektionen vermeiden. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Varizellen-Schutzimpfung für alle Kinder und Jugendlichen. Ab elf bis 14 Monaten bekommen die Kleinen die erste Dosis – entweder gleichzeitig mit der ersten MMR-Impfung (Abkürzung für Masern, Mumps, Röteln) oder vier Wochen danach. Die zweite Impfung erfolgt Alter von 15 bis 23 Monaten. Wer einmal Windpocken hatte, ist in der Regel immun gegen sie. Allerdings nicht gegen Gürtelrose, obwohl sie vom gleichen Virus ausgelöst wird, nämlich dem Varizella-Zoster-Virus, das sich durch Tröpfcheninfektion überträgt.

Welche Kinderkrankheiten mit Hautausschlag gibt es noch?

Auch andere Kinderkrankheiten können mit Hautausschlag verbunden sein. Dazu gehören unter anderem Babyakne, Dreitagefieber, die Hand-Fuß-Mund-Krankheit, Ringelröteln, Nesselsucht, Neurodermitis, Krätze, Pilzinfektionen am Po bei Wickelkindern und Windeldermatitis.

Grundsätzlich gilt: Eine erste Selbst-Diagnose ersetzt nicht den Besuch der ärztlichen Sprechstunde. Nur ein Arzt oder eine Ärztin kann schlussendlich die Krankheit richtig diagnostizieren und behandeln.

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