Mit dem sei nicht gut Kirschen essen, sagt der Volksmund und meint damit, dass man um die betreffende Person besser einen Bogen macht. Einen so hohen Bogen, wie man ihn auch mit Kirschkernen spucken kann. Wer‘s glaubt oder nicht, seit 1974 gibt es sogar eine Weltmeisterschaft im Kirschkernweitspucken, sie wird jährlich auf der Dürener Annakirmes ausgetragen.
Genuss ohne Reue
So viel Rummel um die Kirsche muss natürlich nicht sein, man kann sie auch einfach nur genießen. Und zwar ganz ohne schlechtes Gewissen: Je nach Sorte haben 100 g Kirschen zwischen 25 und 50 Kilokalorien. Botanisch gesehen gehören sowohl Süß- als auch Sauerkirsche der Familie der Rosengewächse an und zählen – siehe Weitspucken – zu den Steinfrüchten. Die alte Mär, Kirschkerne dürfe man nicht verschlucken, hat man übrigens ebenso wie jene, man dürfe zu Kirschen kein Wasser trinken, längst widerlegt.
Kirschen: süß oder sauer?
Sauerkirschen (Weichselkirschen, Schattenmorellen) sind am kalorienärmsten, ihnen sagt man zudem einen harnsäuresenkenden Effekt nach. Ihr hoher Gehalt an Anthocyanen soll Rheumabeschwerden lindern können und einen Schutz gegen Entzündungen, Krebs und vorzeitige Alterungsprozesse bieten. Süßkirschen (Herzkirschen, Knorpelkirschen) haben weniger Polyphenole, sind aber nicht minder köstlich. Ihr saftiges, würzig-fruchtiges Aroma hat bisher noch so gut wie jeden Obstverweigerer überzeugt. Ab Juni hängen hierzulande die ersten bereits reif in den Bäumen, bis in den September hinein geht die Erntezeit. Kalium, Kalzium, Magnesium, Folsäure, B- und C-Vitamine sorgen für ein beachtliches Nährstoffprofil.
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