Kurkuma: Gelbe Kraft

Wissenschaftlich belegt: So hilft Kurkuma nicht nur bei Verdauungsbeschwerden, sondern auch bei entzündeten Gelenken

Kurkuma: Gelbe Kraft

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Wissenschaftlern ist die auch Gelbwurz genannte Wurzel längst vertraut: Über 10.000 Studien gibt es zu dem Gewürz aus der Ingwerfamilie, sodass an einigen Wirkungen keine Zweifel mehr bestehen. „Sehr gut geprüft ist der choleretische, also den Gallenfluss fördernde Effekt. Dieser bewirkt eine verbesserte Verdauung“, sagt Prof. Sigrun Chrubasik- Hausmann, die an der Universität Freiburg zur Pflanzenheilkunde forscht. „Auch bei Reizdarmpatienten mit Verstopfungsneigung wirkt Kurkuma erwiesenermaßen.“

So gut wie klassische Schmerzmittel

Die Fähigkeiten der Wurzel und ihres Hauptwirkstoffs Curcumin enden nicht im Verdauungstrakt: Eine koreanische Studie zeigte kürzlich, dass Kurkuma (täglich 1000 Milligramm als Extrakt über mehrere Wochen eingenommen) bei Gelenkentzündungen (Arthritis) ähnlich schmerzlindernd wirkt wie die üblicherweise eingesetzten Medikamente Diclofenac oder Ibuprofen. Verantwortlich dafür sind seine entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften. „Außerdem gibt es deutliche Hinweise, dass Kurkuma bei verschiedenen Krebserkrankungen, Arteriosklerose, Blutzucker- und Fettstoffwechselstörungen und bei Alzheimer-Demenz hilfreich sein könnte“, sagt Prof. Chrubasik-Hausmann. Ein echter Tausendsassa also.

Wurzel, Pulver oder Pille?

Die getrocknete und gemahlene Wurzel gibt es in nahezu jedem Supermarkt. Ist das ockergelbe Pulver (sonnengelb wird es erst beim Kochen) luft- und lichtdicht verpackt, können Sie zugreifen – sonst halten sich die Inhaltsstoffe nicht. Die frische, innen leuchtend orangefarbene Wurzel (in Asia- und Bio-Läden) schmeckt pfeffriger und aromatischer. Bei Kurkumakapseln aus der Apotheke sollten Sie Dosierung und Dauer der Einnahme mit dem Arzt besprechen.

Die optimale Zubereitung

Die leicht bitter-scharfe Wurzel ist traditioneller Bestandteil vieler Gewürzmischungen, vom Currypulver über das indische Garam Masala bis zum marokkanischen Ras el Hanout. Fast alle asiatisch-orientalischen Gerichte vertragen Kurkuma prima. Wird es solo eingesetzt, sollte vorsichtig dosiert werden, sonst kippt das Aroma leicht ins Modrige. Gut zu wissen: Der Scharfstoff Piperin aus Pfeffer bewirkt, dass das Curcumin deutlich besser aus dem Darm aufgenommen wird. Ebenfalls hilfreich dabei ist ein wenig Fett oder Öl. Das Trend-Getränk Golden Latte (heiße Milch mit Kurkuma und Gewürzen) bietet also eine ziemlich sinnvolle und leckere Verpackung für die Extraportion Kurkuma, besonders, wenn noch eine Prise Pfeffer dazukommt.

REZEPT: Kurkuma-Kürbispuffer mit Quark

ZUTATEN FÜR 4 PORTIONEN:

600 g Kürbis, 300 g Kartoffeln, 200 g Möhren, 4 Lauchzwiebeln, 3 Eier, 4 EL Mehl, 1 TL gutes Currypulver, ca. 4 cm frische Kurkumawurzel (oder 2 TL Kurkumapulver), 5 EL Rapsöl, 250 g Magerquark, 250 g Sahnequark, 4 EL Milch, 1 Bund gemischte Kräuter (oder eine tiefgekühlte Mischung), Salz, Pfeffer

  1. Kürbis schälen, Kerne entfernen. Kartoffeln und Möhren ebenfalls schälen. Alles grob raspeln und in eine Schüssel geben. Lauchzwiebeln putzen, in Ringe schneiden. Mit Eiern, Mehl und Curry unter die Gemüseraspel mengen. Kurkumawurzel schälen und fein reiben, ebenfalls untermischen. Mit 1 TL Salz sowie Pfeffer würzen.
  2. Öl in einer großen beschichteten Pfanne erhitzen, pro Puffer einen gehäuften Esslöffel der Gemüsemischung hineingeben, etwas plattdrücken. Bei mittlerer Hitze rund 4 Minuten pro Seite braten. Die Puffer im Ofen (75 Grad) warm halten.
  3. Quark mit der Milch cremig rühren, mit Salz abschmecken und die fein gehackten Kräuter unterrühren.

ENTHÄLT PRO PORTION:

Ca. 480 Kalorien, 25 g Eiweiß, 28 g Fett, 30 g Kohlenhydrate und 5 g Ballaststoffe. Und vor allem: eine richtig große Portion zellschützende und Immunsystem anregende Carotinoide. Außerdem gibt’s noch viel Vitamin B2, Kalzium und Zink dazu.

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