Gerade beim ersten Mal sollte es „safe“ zugehen. Denn auch beim ersten Sex kann man ungewollt schwanger werden oder sich mit HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten anstecken. Da das Kondom das einzige Verhütungsmittel ist, das vor solchen Infektionen schützt, ist es in Sachen „Safer Sex“ Pflicht. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen und Formen und auch vegan. Geht es um die Verhütung einer Schwangerschaft, ist ein Kondom jedoch nicht das zuverlässigste Mittel. Aber es gibt noch weitere Verhütungsmethoden – mit und ohne Hormonen.
Hormonfreie Verhütung
Dazu zählt neben dem Kondom auch das Diaphragma. Es wird so in der Scheide platziert, dass es den Muttermund vollständig bedeckt und das Eindringen von Spermien verhindert. Ein spermienabtötendes Gel erhöht die Wirkung. Dennoch gilt das Diaphragma als eher unsicher. Außerdem muss das Handling erst geübt und das Diaphragma vor jedem Sex neu eingeführt werden. Die Kupferspirale hingegen wird vom Gynäkologen in die Gebärmutter eingesetzt und gilt als sichere Langzeitverhütungsmethode (drei bis zehn Jahre). Allerdings kann das Einsetzen unangenehm bis schmerzhaft und die Monatsblutung stärker sein.
Spirale und Implantat mit Hormonen
Neben den nicht-hormonellen gibt es auch hormonelle Verhütungsmethoden. Sie gelten als sehr sicher, können aber Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Zwischenblutungen oder Stimmungsschwankungen auslösen.
Die Hormonspirale etwa setzt der Frauenarzt in die Gebärmutter ein. Sie gibt eine geringe Menge eines Hormons – eines Gestagens – ab, das die Aktivität der Spermien hemmt und so verhindert, dass sie in die Gebärmutter gelangen können. Die Hormonspirale wirkt drei bis fünf Jahre und gehört zu den zuverlässigsten Verhütungsmethoden. Das Hormonimplantat indes wird vom Gynäkologen in die Innenseite des Oberarms eingesetzt. Es gibt kleine Hormonmengen ab, die den Eisprung hemmen und den Zervixschleim in der Scheide verdicken. Das Hormonimplantat wirkt bis zu drei Jahre.
Die Pille in verschiedener Ausführung
Die Mikropille enthält eine Kombination aus Östrogen und Gestagen und unterbindet den Eisprung. Sie muss täglich eingenommen werden. Vergessene Einnahmen, die Gabe von Antibiotika oder Krankheitssymptome wie Durchfall oder Erbrechen können die Wirkung beeinträchtigen. Ansonsten ist die Mikropille ein sicheres Verhütungsmittel. Gestagenpillen mit dem Wirkstoff Levonorgestrel verhindern zwar die Befruchtung der Eizelle, nicht aber den Eisprung. Diese Pillen müssen immer zur selben Uhrzeit eingenommen werden. Gestagenpillen mit Desogestrel hemmen sowohl die Ausreifung der Eizelle als auch den Eisprung. Hier kann man die Einnahme auch noch bis zu zwölf Stunden später nachholen.
Verhütung mit Ring, Spritze und Pflaster mit Hormonen
Hormon- oder Vaginalring
Der Hormon- oder Vaginalring wird in die Scheide eingeführt und bleibt dort für drei Wochen. Nach einer einwöchigen Pause setzt man einen neuen Ring ein. Beim Vaginalring gelangen kleine Mengen Östrogen und Gestagen über die Scheidenwand in den Blutkreislauf und hemmen den Eisprung.
Dreimonatsspritze
Bei der Dreimonatsspritze injiziert der Arzt ein hoch dosiertes Gestagen-Präparat, das drei Monate lang Schutz vor einer unerwünschten Schwangerschaft bietet. Die Fruchtbarkeit kehrt aber nach Absetzen des Mittels oft erst nach mehreren Wochen oder Monaten zurück.
Hormonpflaster
Das Hormonpflaster enthält Östrogen und Gestagen und wird auf Bauch, Po, Oberschenkel oder die Außenseite des Oberarms geklebt und wöchentlich erneuert. Hormonpflaster gelten als sicher, können sich aber von der Haut ablösen.
Nicht jede Art der Verhütung ist für jede Frau geeignet
In jedem Fall sollte man sich vor dem ersten Sex durch den Frauenarzt beraten lassen. Und was ist mit der „Pille danach“? Frauen, die ungeschützten Sex hatten oder die Pille vergessen haben, können eine ungewollte Schwangerschaft mit der „Pille danach“ häufig verhindern. Sie verzögert den Eisprung um etwa fünf Tage – genug, um das fruchtbare Zeitfenster zu schließen.
Hygieneregeln beim Liebesspiel
Um das Risiko einer Geschlechtskrankheit zu minimieren, ist auch beim Sex Hygiene wichtig. Auf die folgenden Dinge sollte man achten:
- Bei erotischen Fingerspielen gilt: davor und danach die Hände waschen, damit sich Viren und Bakterien nicht ausbreiten können.
- Auch bei Reizungen oder Verletzungen im Intimbereich haben Keime leichtes Spiel – Gleitmittel kann das verhindern.
- Sexspielzeug sollte stets gründlich gereinigt werden, vor allem, wenn man es mit anderen teilt. Wer seine Sextoys auch mal weitergibt oder die von anderen benutzt, sollte bei jedem Gebrauch ein neues Kondom verwenden.
Quelle: www.liebesleben.de
KOMMENTARE