Die Zahlen der Menschen mit Essstörungen nehmen zu, besonders Mädchen und junge Frauen sind betroffen. Bei Essstörungen unterscheidet man drei Hauptformen: Am häufigsten ist die Magersucht beziehungsweise Anorexie (Anorexia nervosa). Die anderen beiden Formen sind Bulimie (Bulimia nervosa), bei der das Essen wieder erbrochen wird, und die Binge-Eating-Störung (Binge Eating Disorder), bei der Betroffene regelmäßige Essattacken haben.
Diese App soll bei Essstörungen helfen
Die App „Jourvie“ will Menschen, die wegen einer Essstörung in Therapie sind, dabei unterstützen, sie leichter durchzuhalten. Dafür bietet Jourvie Essprotokolle und Tipps für schwierige Situationen an. Wissenschaftler der Universitätsmedizin Mainz untersuchen zur Zeit, ob sich Magersucht mit Hilfe der App tatsächlich besser behandeln lässt.
Informationen über Essstörungen von der BZgA
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung informiert auf ihrem Portal über Essstörungen über die verschiedenen Ausprägungen von Essstörungen und wendet sich dabei neben Betroffenen auch an Angehörige und Lehrkräfte. Außerdem bietet die Seite eine Suchfunktion für Beratungsangebote in der Nähe.
Vorsicht vor „Pro Ana“ und „Pro Mia“
Wer sich im Netz selbst auf die Suche macht, sollte sich nicht auf so genannten „Pro Ana“- oder „Pro Mia“- Seiten informieren. Diese Seiten und Foren verherrlichen Bulimie und Anorexie und können die Erkrankungen eher verschlimmern als dass sie Hilfe bieten. Der Ratgeber „Gegen Verherrlichung von Essstörungen im Internet“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hilft dabei, entsprechende Webangebote zu erkennen und listet auf, wo es wirkliche Hilfe gibt.
Hungrig-Online: Ein virtueller Verein zur Selbsthilfe
Der Verein „Hungrig-Online“ gehört zu den größten Onlineangeboten in Deutschland. Hier tauschen sich inzwischen über 30.000 registrierte Mitglieder – Betroffene und Angehörige – über Foren, Mailinglisten und virtuelle Selbsthilfegruppen über Essstörungen aus.
Wissenschaftliche Sicht auf Magersucht
Das Projekt „Anorexie – Heute sind doch alle magersüchtig“ betreibt im Gegensatz zur Boulevardpresse nicht Effekthascherei. Initiatorin Nora Burgard setzt sich reflektiert mit dem Thema Magersucht auseinander, lässt Experten und Betroffene in Interviews, Videos und Chats zu Wort kommen und will dabei den wissenschaftlichen Blick auf die Erkrankung in den Vordergrund stellen. Ihre Seite soll eine Gegenbewegung zum aktuellen Trend der Berichterstattung sein, in der ihr zufolge wöchentlich prominente Frauen „von Journalisten als magersüchtig oder zumindest als krankhaft schlank ferndiagnostiziert“ würden. Dafür wurde ihr Webprojekt 2015 für den Grimme Online Award nominiert. Für 2017 ist ein Relaunch der Seite geplant.
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