Wie schön – weniger Schmerzen und Ängste bei Eingriffen, sogar ein gereizter Darm lässt sich beruhigen, ganz ohne Medikamente oder Nebenwirkungen: Das kann eine klinische Hypnose tatsächlich leisten, zeigt eine große Übersichtsstudie eines deutschen Ärzte- und Psychologen-Teams. Auch nervöse Zahnarztbesucher profitieren von der hypnotischen Trance. Diese hat eine Tiefenentspannung bei wachem Bewusstsein zum Ziel – ähnlich wie das autogene Training, ebenfalls ein erprobtes Verfahren zum Stressabbau.
Für ihre Studie nahmen die Wissenschaftler um Winfried Häuser (Klinikum Saarbrücken) unzählige Studien zum Thema unter die Lupe und werteten schließlich nur diejenigen aus, deren Qualität einem sehr anspruchsvollen Kriterienkatalog entsprach.
Das Team, zu dem auch eine Psychologin, ein Zahnarzt und ein Anästhesist gehörten, kommt zu diesen Erkenntnissen:
- Während operativer Eingriffe nehmen emotionale Belastung, Schmerzen und Medikamentenverbrauch ab. Sogar die Genesungsdauer verkürzt sich.
- Auch für alle, die ein Besuch beim Zahnarzt mehr als nervös macht, oder die auf größere Mengen Betäubungsmittel verzichten wollen, scheint eine medizinische Hypnose eine stress- und schmerz-reduzierende Möglichkeit zu sein.
- Bei Patienten mit Reizdarmsyndrom konnte Hypnose die Symptome messbar verbessern. Sehr praktisch: Dabei scheinen Audio-CDs genauso gut zu funktionieren wie eine „Live-Hypnose“, die von einem ausgebildeten Therapeuten durchgeführt wird.
Das Fazit der Wissenschaftler: Hypnose ist als zusätzliche Methode bei medizinischen Eingriffen und Reizdarmbeschwerden wirksam und sicher.
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