Wechseljahre oder auch Menopause: Was bedeutet das eigentlich? Und was bringen sie mit sich? Manchen Frauen ist diese Umstellungszeit nicht ganz geheuer, sie fürchten sich vor den Symptomen, die sie im Gepäck hat. Dabei müssen diese nicht zwangsläufig oder besonders ausgeprägt auftreten. Etwa zwei Drittel aller Frauen kommen gut mit ihnen zurecht. Allerdings sind die Beschwerden bei anderen Frauen so stark oder störend, dass eine Hormontherapie in Betracht gezogen werden sollte. Hierbei sollte man jedoch Nutzen und Risiken abwägen und sich ausführlich aufklären lassen. Denn oft verhelfen auch schon kleine Verhaltensänderungen, pflanzliche Mittel und sanfte Wege zu mehr Wohlbefinden.
„So unterschiedlich die Symptome bei den Frauen ausfallen, genauso unterschiedlich sind auch die Therapiemöglichkeiten. Von Hormonen über Arzneipflanzen bis hin zu Schüssler Salzen können Frauen – je nach Typus – unterschiedlich sanft unterstützt werden,“ weiß Dr. Christina Jagla, Apothekerin und Inhaberin von Dr. Jaglas. Und: Das Klimakterium hat auch seine guten Seiten. Wer die Wechseljahre als Übergangsphase sieht und sie positiv für sich nutzt, kann daraus frischen Esprit und große Kraft schöpfen. Sie sind eine Chance, sich neu zu finden und zu erfinden, schließen den alten Lebensabschnitt ab und bereiten auf einen neuen vor.
Übergangsphase mit individuellem Tempo
Jede Frau steht irgendwann an der Schwelle zu dieser Phase, die eine früher, die andere später. Der Spiegel der weiblichen Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen ändert sich, der Hormonhaushalt stellt sich peu à peu und in unterschiedlichem Tempo um. Wann die Wechseljahre beginnen, ist individuell verschieden und hängt von mehreren Faktoren ab. Bei den meisten macht sich das Klimakterium um die 50 bemerkbar. Erste Anzeichen wie Unregelmäßigkeiten in den menstruellen Zyklen, Schlafstörungen oder Gereiztheit können aber auch schon ab Mitte 40 auf den Plan treten. Mit 60 sind die Wechseljahre meist abgeschlossen. Raucherinnen und Frauen mit niedrigem Gewicht tendieren dazu, früher in die Wechseljahre zu kommen, umgekehrt zögert regelmäßiger Alkoholkonsum durch den damit verbundenen erhöhten Östrogenspiegel die Menopause hinaus.
Die Menopause: Ein Sammelsurium an Symptomen
Hitzewallungen, sogenannte „fliegende Hitze“, sind ein klassisches Indiz für den Beginn der Menopause und häufig über die gesamte Dauer Bestandteil des klimakterischen Syndroms.Auch Blasenschwäche oder Harnwegsinfektionen treten häufig auf. Gerade zu Beginn der Wechseljahre sind viele Frauen ungewohnt starken Stimmungsschwankungen ausgesetzt, weniger belastbar, nervös oder leicht gereizt. Auch Schlafstörungen oder Konzentrationsschwierigkeiten gehören zu den Symptomen, auf die man gut verzichten könnte. Manche Frauen klagen über Kopfschmerzen und Schwindelgefühl. Wer an sich depressive Verstimmungen bemerkt und diese nicht zuzuordnen weiss, sollte seinen Hormonspiegel checken lassen. Vielleicht sind sie weniger auf äußere Umstände, sondern vielmehr auf die unweigerlich eintretende Hormonverände- rung zurückzuführen.
Entspannter Umgang mit den ersten Anzeichen
Die hormonelle Umstellung bringt also unterschiedlichste Begleiterscheinungen mit sich: Durch den unterschiedlich starken Rückgang der verschiedenen Hormone kann die Symptomatik sehr individuell, von unkompliziert bis belastend sein. Der Umgang mit den Beschwerden trägt allerdings wesentlich zum Lebensgefühl und zur inneren Mitte bei. Machen Sie sich bewusst, dass die Wechseljahre keine Krankheit sind, sondern eine Lebensphase, Teil des natürlichen weiblichen Alterungsprozesses. Bei aller Entspannung ist es aber auch wichtig, das eigene Wohlbefinden wirklich ernst zu nehmen. Denn bevor es frau selbst trifft, werden gerne kleine Witze gemacht über das Schwitzen, die dünnen Nerven und ähnliche Symptome. Die Schlafstörungen und plötzliche Schweißausbrüche ohne erkennbaren Grund können jedoch sehr belastend sein. Gerade wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie den Alltag nicht genießen können oder gar depressive Verstimmungen bei sich bemerken, gibt es in der Regel keinen Grund, auf medikamentöse Abhilfe zu verzichten. Und hier gibt es durchaus gute Alternativen, bevor Sie zu Hormonen greifen müssen. Übergreifend aber lässt sich sagen: Eine positive Einstellung und ein achtsames, wertschätzendes Verhältnis zum eigenen Körper helfen bereits enorm.
Leichter (damit) leben
Warum manche Frauen mehr und andere weniger unter den Symptomen leiden, lässt sich letztlich nicht eindeutig sagen. Auch ist die Forschung bezüglich möglicher lindernder Mittel und Verhaltensänderungen recht inkonsistent. Nur in einem Punkt ist man sich einig: Eine Gewichtsreduktion lässt die Zahl und Frequenz der Hitzewallungen zurückgehen. Wer sich gut und ausgewogen ernährt und Übergewicht abbaut, fühlt sich also nicht nur wohler in seinem Körper, sondern kommt auch besser mit dem Kardinalsymptom des Klimakteriums zurecht.
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