Mikroplastik in Babyflaschen: Besser nicht zum Erwärmen

Mikroplastik ist allgegenwärtig – in Meeren, Böden, aber auch in Lebensmitteln. Und die winzig kleinen Kunststoffpartikel wurden nun auch in Trinkflaschen für Babys nachgewiesen.

Mikroplastik in Babyflaschen: Besser nicht zum Erwärmen

Mikroplastik in Babyflaschen: Was ist die Alternative? © iStock/LightFieldStudios

Säuglinge, die mit Kunststoff-Fläschchen gefüttert werden, nehmen pro Tag rund zwei Millionen Mikroplastik-Partikel auf, heißt es in einer Studie, die im Fachmagazin Nature Food veröffentlicht wurde. Zum Vergleich: Ein Erwachsener nimmt rund 600 Mikroplastik-Partikel am Tag auf.

Hohe Mengen an Mikroplastik in Babyflaschen

Forscher aus Irland untersuchten drei Wochen lang zehn Fläschchen-Modelle aus Polypropylen. Dafür nutzen sie die Zubereitungstechnik, die auch von der WHO empfohlen wird: Fläschchen erst mit kochendem Wasser ausspülen, dann die Milch mit 70 Grad heißem Wasser anrühren. Die Forscher stellten fest, dass alle Fläschchen große Mengen an Mikroplastik abgaben. Die Konzentration lag zwischen 1,3 und 16,2 Millionen Mikroplastik-Partikeln pro Liter.

Milch lieber plastikfrei erwärmen

Grund sei die hohe Temperatur. „Gerade die Sterilisation, die von der WHO empfohlen wird, verstärkt die Freisetzung des Mikroplastiks”, zitiert das Wissenschaftsmagazin Scinexx die Forscher. Wird die Babymilch bei niedrigeren Temperaturen angerührt, sinke zwar die Mikroplastik-Belastung, das könne aber die Keimbelastung in der Milch erhöhen. Die Forscher raten: Fläschchen nach dem Sterilisieren abkühlen lassen und dreimal mit kaltem, abgekochtem Wasser ausspülen. Die Milch sollte lieber in einem plastikfreien Gefäß erwärmt und erst dann in das Fläschchen abgefüllt werden. Ob und wie schädlich das Mikroplastik ist, weiß man derzeit nicht. Die reine Menge an Mikroplastik sage noch nichts darüber aus, so die Forscher. Hierfür müssten weitere Studien folgen.

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