Wussten Sie, dass die Zahnentwicklung bereits im Mutterleib beginnt? Ungefähr in der zehnten Schwangerschaftswoche bilden sich die Zahnknospen für die Milchzähne. Das Gebiss jedes Kindes entwickelt sich individuell. Die ersten Zähne brechen im Alter von etwa sechs bis zehn Monaten durch. Das sogenannte Milchgebiss bildet sich bis zum dritten Lebensjahr aus und besteht aus 20 Milchzähnen. In der Regel brechen zuerst die unteren Schneidezähne durch, gefolgt von den oberen.
Anzeichen & Unterstützung fürs Baby
Typisch für das Zahnen ist z. B. ein verstärkter Speichelfluss, dabei können sich kleine rote Pünktchen rund um den Mund bilden. Kommen die Backenzähne durch, ist das Zahnfleisch meist gerötet und geschwollen. Das Baby ist unruhig (auch beim Stillen), nimmt alles in den Mund und kaut darauf herum. Etwas Kühles lindert den Schmerz und hemmt Entzündungen, z.B. ein Beißring, aber auch ein dickes Stück Karotte, Kohlrabi oder Gurke. Man kann auch versuchen, die Zahnungsschmerzen durch eine leichte Massage von außen zu lindern. Dafür mit leichten kreisende Bewegungen entlang der Zahnleiste des Ober- und Unterkiefers massieren. Medikamentöse Unterstützung sollte immer erst mit dem Kinderarzt besprochen werden. Auch homöopathische Kügelchen können Abhilfe verschaffen – am besten, Sie probieren einfach aus, was Ihrem Baby hilft.
Die beste Pflege für Milchzähne? Zuckerfrei!
Die wichtigste Zahnpflege ist eine gesunde Ernährung mit wenig Zucker. Immer mehr Kleinkinder entwickeln Zahnschäden durch die Hauptursache, das ständige Nuckeln an Frucht- oder Vitaminsäften, Milch, gezuckerte Tees oder Limonaden aus der Saugerflasche. Durch das chronische Umspülen der Zähne mit den zuckerhaltigen und sauren Flüssigkeiten können die Zähne leichter von Kariesbakterien befallen werden. Auch sollten Löffel, Schnuller und Sauger nicht erst von Bezugspersonen abgelutscht und dann dem Baby in den Mund gesteckt werden.
Die Zahnpflege für Milchzähne
Ab wann Zähne putzen?
Mit dem Durchbruch der ersten Milchzähne sollten Sie ein 1-2x täglich mithilfe eines Waschlappens oder Zahnputzfingerlings die Zähnchen mit Wasser reinigen.
Sollte man Zahnpasta verwenden?
Zahnpasta ist etwa ab zehn Monaten geeignet, bis dahin reicht die mechanische Reinigung mit Wasser. Bekommt Ihr Baby Vitamin-D- Tabletten in Kombination mit Fluor, sollte es eine fluoridfreie Zahnpasta sein – zu viel Fluorid kann zu Flecken auf den Zähnen führen. Bis zum dritten Lebensjahr können Kinder auch noch nicht zwischen Schlucken und Ausspucken unterscheiden. Zu empfehlen ist daher Kinderzahncreme mit geringem Fluoridgehalt.
Welche Zahnbürste ist die richtige?
Wichtig ist ein kleiner Bürstenkopf, an dem die Borstenbüschel dicht beieinander stehen. Zahnbürste regelmäßig alle sechs bis acht Wochen austauschen. Jeder hat seine eigene Bürste! Die Zahnbürste oder der Bürstenkopf sollten nie von mehreren Personen benutzt werden.
Wie putzt man richtig?
Nach der KAI-Methode (Kauflächen, Außenflächen,Innenflächen): erst über die Kauflächen putzen, anschließend die Schneidezähne aufeinander beißen und in kreisenden Bewegungen die Vorderzähnen und andere Außenflächen reinigen. Zum Schluss die Innenflächen mit kreisenden Bewegungen oder die Zahninnenseiten „auskehren“. Am besten zwei Minuten. Tipp: Kleine Sanduhr am Badezimmerspiegel anbringen.
Was sagt Babycoach Verena?
„Seien Sie von Anfang an dabei! Zähneputzen ist oft ein leidiges Thema, was ich aus eigener Erfahrung bei meinen Kindern nur bestätigen kann. Wenn ich mir als Elternteil die Zähne putze, kann ich meinem Kind auch eine Zahnbürste in die Hand geben und es animieren. Die Kleinen ahmen ab dem achten Lebensmonat sehr gerne nach – so können die Kinder die Bürste kennenlernen, erfahren, dass es eine alltägliche Aktivität ist und werden spielerisch an das Thema herangeführt.”
Verena Doennig-Wagener, Physiotherapeutin mit dem Schwerpunkt Säuglinge und Babys 0-12 Monate. Die Unterstützung der Eltern und Familien rund um das erste Lebensjahr liegt ihr besonders am Herzen. Sie lebt und arbeitet im Ruhrgebiet und ist tätig in ihrer eigenen Praxis. www.babymed.de
KOMMENTARE