Misteln als Heilpflanze: Zauberpflanze des Monats Dezember

Misteln kennen viele als Dekoration an Weihnachten. Doch sie sind auch für ihre Heilkraft bekannt. Wir informieren über den Einsatz von Misteln als Heilpflanze und stellen ein Rezept für einen Heiltrank vor.

Misteln als Heilpflanze: Zauberpflanze des Monats Dezember

Mistelkraut / Bild © HeikeRau

Früher schmückten die Menschen zu Weihnachten Haus und Hof mit wintergrünen Misteln. Noch heute gilt ein Zweig von Misteln über der Tür als hübsche Weihnachtsdekoration. Hinter dem Brauch verbirgt sich aber auch der Glaube an ihre Zauberkraft.

Steckbrief Misteln

Ihre Blätter sind gelbgrün und länglich, sie sehen aus wie kleine Propeller, und zwischen ihnen leuchten im Dezember weiße Beeren wie Perlen: die Misteln, die als Schmarotzer auf Bäumen oder Sträucher wachsen. Sie gelangen dorthin durch die Beeren, die ein Leckerbissen für Misteldrosseln und Amseln sind. Wenn die Vögel die weißen Früchte fressen, bleibt ein Rest an ihren Schnäbeln hängen. So fliegen die Samen mit den Vögeln von Baum zu Baum. Die Samen bleiben an den Ästen kleben, keimen und treiben ihre Wurzeln schließlich in den Wirtsbaum. In Deutschland kennt man vor allem die „Weißbeerige Mistel“ mit den drei Unterarten: Tannenmisteln, Kiefernmisteln und Laubholzmisteln. Letztere wächst auf allen Laubbaumarten, auf Eichen allerdings nur sehr selten. Achtung: Misteln sind giftig und dürfen nicht verzehrt werden!

Heilpflanze Misteln

Um die Misteln ranken sich viele Legende und Bräuche: Küsst sich ein Paar unter dem Mistelzweig, bringt es Glück für die gemeinsame Zukunft, heißt es. In Gallien und bei den Germanen galt die Pflanze hingegen als Zeichen der Götter und fand Eingang in die Medizin.

So empfahl der griechische Arzt Hippokrates vor mehr als 2000 Jahren Misteln als medizinisches Mittel gegen seelische Verstimmung. Die Druiden, die Priester, Lehrer und Heiler der Kelten, brauten daraus Zaubertränke. Wie im Asterix-Comic: Hier mischte der Druide Miraculix sie in seinen Zaubertrank. Bei den Druiden sollten Misteln gegen zahlreiche Beschwerden helfen und außerdem Kraft und Mut verleihen.

Auch die Kräuterkundler des Mittelalters nutzten die Mistel als Heilkraut: gegen erfrorene Gliedmaßen oder zum Blutstillen. Und als Pflanze, die weit oben in den Kronen der Bäume wächst, sollte sie sogar gegen Epilepsie helfen, die Fallsucht. Noch heute wird die Pflanze in der Medizin verwendet: zum Beispiel gegen Entzündungen, Krämpfe und auch in der Krebstherapie. Der Begründer der Anthroposophie Rudolf Steiner war 1917 der Erste, der Arzneimittel aus Misteln zur Krebstherapie herstellte. Im Jahr 2003 wurde sie zur Heilpflanze des Jahres gekürt. 

In unserer Rubrik Heilpflanze des Monats stellen wir weitere Heilpflanzen vor.

Rezept: Heiltinktur mit Misteln

Zutaten

  • zwei gehäufte Teelöffel geschnittenes Mistel-Kraut
  • eine Tasse kaltes Wasser

Zubereitung

Das Mistel-Kraut auf das Wasser geben. Die Mischung über Nacht stehen lassen. Für die Anwendung einen Umschlag damit tunken und bei Krampfadern, Unterschenkelgeschwüren oder rheumatischen Beschwerden anwenden.

KOMMENTARE

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  • Horst Schönwetter 4 Jahren ago

    Bei der abgebildeten Pflanze handelt es sich nicht um eine Mistel sondern um eine Ilex, auch Stechpalme genannt, bei der u. a. die Beeren giftig sind!

    • Sehr geehrter Herr Schönwetter,

      wir entschuldigen uns ausdrücklich für diesen Fehler. Wir haben die Abbildung bereits ausgetauscht.

      Freundliche Grüße und vielen Dank für Ihren Hinweis.

      Juliane Wolf
      so gesund-Onlineredaktion

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