Tatsächlich setzte Hippokrates schon vor Christi Geburt Möhren mit Wein gegen Unfruchtbarkeit ein, so eine Beschreibung seiner Heilmittel aus dem Jahre 1824. Und damit lag er gar nicht falsch, wie eine Studie aus dem Jahr 2013 ergab: Forscher der Harvard University wiesen nach, dass eine Ernährung mit viel orangegelbem Obst und Gemüse Spermien bewegungsfreudiger macht. Die schnellsten Spermien hatten diejenigen Studienteilnehmer, die viele Möhren (auch Karotten oder Wurzeln genannt) aßen. Verantwortlich dafür seien die enthaltenen Betacarotine (Möhren sind eines der carotinreichsten Lebensmittel überhaupt), vermuten die Forscher. Die sekundären Pflanzenstoffe bewirken noch mehr Wunderbares: Unser Körper wandelt sie in Vitamin A (wichtig für gutes Sehen) um, zusätzlich schützen sie vor Krebs, regen das Immunsystem an und wirken antioxidativ, drosseln also die Alterungsprozesse.
Strahlende Haut und glücklicher Bauch
Nicht zuletzt machen die orangefarbenen Wurzeln sogar schön – wenn wir mindestens vier Wochen lang reichlich davon knabbern. Dann lagern sich die Pflanzenfarbstoffe in der Haut ein und verleihen ihr ein gesundes Strahlen, das die Teilnehmer einer englischen Studie als attraktiver einschätzten als Sonnenbräune. Die enthaltenen Pektine – spezielle Ballaststoffe – können im Verdauungstrakt eine schützende Schicht ausbreiten, die gereizte Schleimhäute beruhigt. Außerdem sind sie eines der Lieblingsessen förderlicher Darmbakterien.
Mit oder ohne Grün?
Jetzt gibt es am Marktstand die ersten jungen Möhren im Bund. Ist auch ihr Grün frisch und knackig, greifen Sie zu! Zu Hause sollten die Blätter jedoch umgehend entfernt werden, sonst machen die jungen Wurzeln schneller schlapp. Im Gemüsefach des Kühlschranks halten sie sich dann eine Woche, robustere Sommer- oder Herbstsorten bleiben bis zu vier Wochen frisch.
Die optimale Zubereitung
Kurz raspeln oder schälen und reinbeißen – Möhren muss man gar nicht weiter zubereiten. Versuche schwedischer Wissenschaftler zeigten allerdings: Aus gekochten, pürierten Möhren mit ein wenig Fett können bis zu 45 Prozent der Carotine genutzt werden, aus grob zerkleinerten rohen Möhren nur drei Prozent. Hitze und Zerkleinern brechen die Zellstrukturen auf, schaden dem Carotin jedoch nicht. Und das Fett hilft bei der Aufnahme des fettlöslichen Pflanzenfarbstoffs.
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