Myrte ist so gesund

Aus der Myrte lässt sich ein ätherisches Öl gewinnen, das für seine heilsame Wirkung bekannt ist. Außerdem wird die Pflanze im Brauchtum verwendet.

Myrte ist so gesund

Eine blühende Myrthe im Garten. ©iStock/Tatiana Alex

Myrte: Erscheinungsbild

Die Myrte (Myrtus communis) trägt immergrüne Blätter und gedeiht als Strauch am Mittelmeer und in Vorderasien. Ganz besonders in Macchien, das heißt in dicht mit Büscheln besiedelten Landschaften, ist die Myrte verbreitet.

Sie kann bis zu drei Meter in die Höhe schießen, und an ihren reich verzweigten Ästen wachsen kleine, dunkelgrüne Blätter. Von Mai bis August kommen weiße oder gelbliche Blüten mit einem aromatischen Duft hinzu, und als Früchte entwickeln Myrten erbsengroße, weiße oder schwarz-blaue Beeren, die leicht säuerlich schmecken.

Die Geschichte der Myrte

Die Geschichte ihrer Verwendung und Kultivierung der Myrte ist lang und sagenumwoben. Adam soll bei der Vertreibung aus dem Paradies als Erinnerung einen Myrtenzweig mitgenommen haben. Die Griechen und Römer schmückten Bräute mit einem Myrtenkranz. Und die Griechen weihten die Pflanze der Aphrodite oder Venus. So soll die Göttin der Liebe und Schönheit mit einem Myrtenzweig in der Hand aus dem Meer gestiegen sein.

Zur Zeit der babylonischen Gefangenschaft trugen junge Jüdinnen als Zeichen der Liebe und des Brautstandes Myrtenkränze. Ein ähnlicher Brauch war bei den Griechen zu finden, dort trugen die sich Vermählenden am Hochzeitstag Myrten. Auch wurde das Haus der Brautleute mit den hübschen Pflanzen geschmückt. Noch heute tragen griechische Brautleute einen Myrtenkranz auf dem Haupt, sobald sie sich das Jawort gegeben haben.

Seit der Antike und dem Mittelalter verwenden die Menschen Myrten außerdem als Heilpflanze, zum Beispiel um entzündete Atemwegen bei der Genesung zu unterstützen.

Was steckt alles in Myrten?

Myrten beziehungsweise das aus ihnen gewonnene Öl enthalten viel Linalol, Geraniol und Cineol – Bestandteile, die auch in Parfums zum Einsatz kommen. Cineol gilt als belebender Wachmacher, weil es den sogenannten Warnnerv Nervus trigeminus aktiviert. Geraniol wiederum beruhigt und entspannt, indem es an denselben Rezeptoren andockt wie manche Beruhigungsmittel. Gemeinsam mit Cineol wirkt es tonisierend, das bedeutet, Myrtenöl macht gelassen und gleichzeitig frisch. Zudem enthält Myrte Gerb- und Bitterstoffe.

Das ätherische Öl aus der Myrte wird als Heilmittel traditionell zur Behandlung von Atemwegsinfektionen wie Bronchitis eingesetzt, denn es soll schleimlösend, desinfizierend, entzündungshemmend und entkrampfend wirken. Auch Nebenhöhlenentzündungen lassen sich damit behandeln.

Für eine Inhalation kocht man Wasser auf und gibt einige Tropfen Myrtenöl hinein. Als Tee zur Befreiung der Atemwege übergießt man zehn Gramm getrocknete Myrtenblätter mit ungefähr 250 Milligramm kochendem Wasser. Anschließend zehn Minuten lang ziehen lassen und dreimal täglich frisch zubereitet genießen. Äußerlich aufgetragen soll das Öl die Wundheilung unterstützen, etwa bei Akne oder Zahnfleischentzündungen. 

Rezept: Myrtenmarmelade 

Myrte Marmelade
Aus den Früchten der Myrte lässt sich leckere und gesunde Marmelade herstellen. ©iStock/casafacilefelice

Die Marmelade entsteht aus den Beeren der Myrte, die von November bis Februar gesammelt werden. Die Früchte sind reif, wenn die Vögel sie essen – meistens ist das im Dezember der Fall. 

Zutaten

  • 1 Kilogramm Myrtenbeeren
  • wahlweise zwei Äpfel
  • 800 Gramm Zucker
  • 800 Milliliter Wasser 
  • Saft einer Zitrone 

Zubereitung

Die Beeren waschen und trocknen, dann mit dem Saft der Zitrone und dem Zucker vermischen und am besten zwölf Stunden lang ziehen lassen.

Danach werden die Beeren bei niedriger Hitze gekocht, die Konsistenz ist dabei weder zu flüssig noch zu fest.

Anschließend wird die Marmelade gesiebt und in sterilisierte Gläser gefüllt.

Mit ihrem leicht säuerlichen Geschmack passt die Myrtenmarmelade wunderbar zu Gebäck und reifem Käse.

Guten Appetit!

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