Nach der Geburt: Hilfe für Babys Bäuchlein

Wenn das Neugeborene weint, sind die Eltern oft hilflos. Sie können nur schwer einschätzen, worunter es leidet. Kinderärzte sprechen dann häufig von Koliken. Was dahintersteckt und was dem Baby in der Zeit nach der Geburt guttut.

Nach der Geburt: Hilfe für Babys Bäuchlein

Nach der Geburt leiden viele Babys unter Bauchschmerzen. Was kann man tun ©Adobe Stock/Prostock-studio

Wenn sich das neue Familienmitglied nicht beruhigen lässt, sind Eltern nach der Geburt meist ratlos. Kinderärzte sprechen dann oft von Koliken. Ursula Jahn-Zöhrens vom Deutschen Hebammenverband sieht das anders: „Es gibt keine Koliken.“ Es sind sogenannte Anpassungs-Regulationsstörungen, die dem Neugeborenen zu schaffen machen.

Heimweh nach der Gebärmutter

Das Baby wächst im Mutterleib in einer geschützten Atmosphäre. Mit dem Einsetzen der Wehen verändert sich dies abrupt. „Wird das Kind geboren, löst jede Berührung eine Kaskade von elektrischen Strömen aus. Denn die Berührung trifft auf ein unreifes Nervensystem,“ so die Hebamme. Das führt beim Neugeborenen zu Unruhezuständen. Das Schreien ist seine Art, damit umzugehen. „Die Kinder haben vielleicht auch Heimweh nach der Gebärmutter,“ sagt Jahn-Zöhrens. Zudem ist das Immunsystem des Babys direkt nach der Geburt stark belastet, was zum Anschwellen der Lymphknoten führen kann. Auch dies bereitet dem Neuankömmling Schmerzen.

Nach der Geburt: Wie die Mutter, so das Kind

Babys müssen zudem ihre Darmflora nach der Geburt entwickeln. Der Darm muss sich auf die Nahrung einstellen – egal ob Muttermilch oder Flaschennahrung. Das ist eine enorme Aufgabe für den noch unreifen Darm. Weint ein Baby viel, schluckt es automatisch Luft, die zu Blähungen führen kann. Stillenden Müttern wird oft geraten, ihre Ernährung zu überdenken. Hebamme Jahn-Zöhrens sieht hier keinen Zusammenhang: „Die Nahrung der Mutter spiegelt sich bereits im Fruchtwasser. Das bedeutet, dass die Babys schon im Mutterleib geprägt werden.“ Auf extreme Lebensmittel wie Sauerkraut, Zwiebeln und ähnliches sollte eine stillende Mutter jedoch in den ersten Wochen nach der Entbindung verzichten.

Viel kuscheln und Geduld zeigen

Körperkontakt ist das beste Mittel für das Baby. Sie können es herumtragen, etwa mit einer guten Tragehilfe. Bitte keine Reizüberflutung in den ersten Wochen nach der Geburt. Also lieber gedämpftes Licht, keine laute Musik oder laute Umgebung. Wärme beruhigt, besonders die der Eltern. Es hilft, sich das weinende Baby auf den Bauch zu legen. So spürt es den Herzschlag und es fühlt sich ein wenig zurückversetzt in die Zeit im Mutterleib. Hilfreich sind auch warme Tees sowie eine Babybauch-Massage mit einem geeigneten Baby-Öl. Bei allem gilt: Geduld haben! „Es kann bis zu 50 Minuten dauern, bis eine spürbare Verbesserung eintritt.“

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