Nackenschmerzen sind weit verbreitet. „Und es sind immer mehr betroffen“, beobachtet Kathrin Müller, Apothekerin
und Vizepräsidentin der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft. Wichtig sei vor allem, die Ursache herauszufinden.
Mögliche Ursachen für Nackenschmerzen
1. Übergewicht
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sind 59 Prozent der Männer und 37 Prozent der Frauen übergewichtig. Die Last, die dabei auf Gelenke und Wirbelsäule wirkt, kann zu Verspannungen und Schmerzen führen, die wiederum eine Schonhaltung verursachen. Dies kann zu einem verspannten Nacken führen.
Zudem, erklärt die Pharmazeutin, gehe Übergewicht einher mit einer gesteigerten Produktion von Entzündungsmediatoren und Schmerzwahrnehmung. „Auch wenn es anstrengend ist“, so Müller, „das Beste bleibt, die Ernährung umzustellen und Gewicht zu reduzieren.“
2. Zähneknirschen
Starkes nächtliches Zähneknirschen oder Pressen übt großen Druck aus. Denn: „Der Kaumuskel ist einer der stärksten in unserem Körper und da werden richtig Kräfte frei“, so die Apothekerin.
Neben Kiefer und Gesicht wird auch die Muskulatur im Nacken und Rücken angespannt. Die Folge: Anstatt sich im Schlaf zu entspannen, erwachen Betroffene verkrampft. Nackenschmerzen beim Aufwachen können also ein Anzeichen für nächtliches Knirschen sein.
3. Depression/emotionale Belastung
Auch seelisches Leiden kann den Nacken beeinträchtigen. Die Nackenverspannung kann dabei auch ohne vorherige Beeinträchtigung auftreten und Anzeichen einer Depression sein. Hinzu kommt: Immer wiederkehrende Schmerzen können chronisch werden. Das heißt in diesem Fall, der Körper merkt sich Schmerz im sogenannten Schmerzgedächtnis und ruft die Verknüpfung schnell wieder auf. Der Besuch eines Psychologen kann hier weiterhelfen.
Abhilfe bei akuten Nackenschmerzen
Apothekerin Müller weiß: „Bei anhaltenden Symptomen ist eine langangelegte kausale Behandlung
wichtig.“
Abhilfe bei akuten Schmerzen bieten:
• Wärmende Auflagen und Salben steigern die Durchblutung und lockern so die Muskulatur. Zum Beispiel der Mineralschlamm Fango.
• Auch Magnesium lockert die Muskulatur.
• Schmerzmittel können bei starken Schmerzen helfen, sollten aber nur kurze Zeit eingenommen und Wechselwirkungen ausgeschlossen werden.
• Physische Übungen
• Massage oder Physiotherapie
• Bewegung
• Entspannung
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