Der Sommer ist da und damit die Saison, in der wir auch unsere Füße auspacken. Aber nicht jeder hat Lust, viel Aufwand für die Nagelpflege zu treiben. Hier sind die besten Tipps für effektiv schöne Hände und Füße.
1. Dick auftragen
Cremen nach dem Händewaschen bzw. Duschen kann man nicht gerade als Geheimtipp bezeichnen, aber trotzdem muss diese Routinesache bei der Nagelpflege an erster Stelle stehen. Nägel bestehen aus aufeinander geschichteten Keratinplättchen, die ein gewisses Maß an Elastizität brauchen, um robust zu sein. Schaumschlägereien aller Art trocknen sie aus, ohne Nachschub an Fettsäuren werden die Nägel fragil: „Splitternde Spitzen und brüchige Nägel lassen sich in den meisten Fällen auf zu viel Reinigung zurückführen, deshalb nennen wir das Phänomen Wäscherinnennägel“, sagt Dr. Simone Presto, Dermatologin in Hamburg und medizinische Beraterin der Pflegemarke Eucerin. Also: cremen, cremen, cremen.
2. Zartgefühl zeigen
Die Versuchung ist groß: Nach der Gartenarbeit schnell mit der Spitze einer Metallfeile den Dreck unter den Nägeln zu entfernen scheint einfach praktisch. Leider verletzt man dabei das Hyponychium, ein Häutchen, das das Nagelbett vor Fremdkörpern schützt. Das fördert das Risiko von Entzündungen und führt obendrein dazu, dass sich nachfolgender Dreck noch schlechter entfernen lässt. Langfristig fährt man am besten mit Geduld, einer weichen Bürste, viel Wasser und Seifenschaum (und natürlich anschließendem Eincremen, das hatten wir ja schon).
3. Bestform finden
Auch wenn die Mode mal eckige, mal runde Nägel diktiert, hat jeder Mensch ein individuelles Vorbild: An der Spitze, wo der Nagel gekürzt wird, und am Mond, wo er wächst, sollte die Form halbwegs ähnlich sein. Darüber hinaus gibt es keinen goldenen Schnitt, schon gar nicht bei den Füßen. „Die Zehen- oder Fingerbeerenform ist bei den Menschen sehr unterschiedlich, man kann keinen Pauschaltipp geben“, sagt Gudrun Willers, Podologin aus Lauenburg. „Wenn die Nägel zum Beispiel eher gerollt sind, dürfen sie auf keinen Fall zu kurz und zu gerade geschnitten werden.“ Im Zweifel einmal von Fachleuten in Form bringen lassen und erfahren, wie die persönliche Bestform aussieht.
4. Zweitfeile zulegen
Ob man Nägel besser abknipst, schneidet oder mit einer Feile in Form bringt, darüber wird gern gefachsimpelt. Dabei ist es der darauffolgende Schritt, der wirklich zählt. „Die Keratinschichten der Nägel sind nicht kompakt, sie sehen unter dem Mikroskop aus wie Blätterteig. An der Schnittkante haben sie viele winzige Hohlräume“, sagt Dr. Presto. Wasser, Seife, Schmutz und Bakterien können eindringen und Unheil anrichten, es sei denn, man arbeitet mit einem „Buffer“ nach. So eine extraweiche, feine Feile kürzt nur minimal, sorgt aber für eine lückenlose Schnittkante.
5. Nachwuchs fördern
Perfekt manikürte Finger haben eine makellose Nagelhaut. Das verleitet bei der heimischen Maniküre dazu, eingerissene und trockene Hautstückchen abzuschneiden oder mit einem harten Gegenstand zurückzuschieben. Was ein grober Schnitzer ist: „Diese Haut schützt die Wachstumszone des Nagels. Wird sie verletzt, zeigt sich das später, zum Beispiel durch weiße Flecken im Nagel. Und weil der Körper den Schutz wieder herstellen will, wächst sie schneller und stärker nach“, so Presto. Langfristig hilft es am besten, die Nagelhaut und damit auch den jungen Nagel möglichst oft mit leichten, vitamin- und mineralstoffreichen Pflegeprodukten zu versorgen und sie nur mit ganz weichen Werkzeugen zurückzuschieben. Das Werkzeug der Wahl heißt Nagelhuf, es ist ein kleiner Spatel aus festem Gummi.
6. Sonderfälle melden
Verdickte Nägel, plötzliche Rillenbildung, Verfärbungen und ähnlicher Nagelärger können eine Menge Gründe haben. Nur ein Beispiel: Schuppenflechte, die häufigste Hautkrankheit in Europa, kann auf Finger- und Fußnägeln wie eine Pilzinfektion aussehen, aber auch dunkle Flecken entstehen lassen. „Hinter Nagelveränderungen können Schilddrüsenerkrankungen, Vitamin-A- oder -B-Mangel, Mangelernährung, Eisen- oder Kalziumdefizite stecken. Zudem ist auch hier Hautkrebs möglich“, warnt Dermatologin Presto. Im Zweifel also in der Hautarztpraxis um Rat fragen.
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